Urszula Poprawska und Lothar Quinkenstein werden für Deutsch-Polnische Übersetzungen geehrt. Der Preis würdigt das Engagement für den kulturellen Dialog zwischen den Nachbarstaaten.
(KNA) Für herausragende literarische Übersetzungen werden Urszula Poprawska und Lothar Quinkenstein mit dem Karl-Dedecius-Preis ausgezeichnet. Sie werden zugleich für ihr Engagement im deutsch-polnischen Kulturdialog geehrt, wie das Deutsche Polen-Institut am Donnerstag in Darmstadt mitteilte. Die mit je 10.000 Euro dotierten Preise sollen am 24. Mai in Darmstadt überreicht werden.
Poprawska studierte Polonistik in Lublin, lebt als freie Übersetzerin in Krakau und übersetzt seit 2001 aus dem Deutschen ins Polnische. Die Jury hob insbesondere die Übersetzungen von Katja Petrowskajas Roman “Vielleicht Esther” und Nino Haratischwilis “Das achte Leben” hervor.
Mit dem aus dem Saarland stammenden Quinkenstein zeichnet die Jury einen Übersetzer, Schriftsteller, Lyriker und Literaturwissenschaftler aus, der an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) lehrt. Er übersetzt aus dem Polnischen ins Deutsche. Besonders hervorzuheben seien die Übertragungen der “Geschichte eines Lebens” von Ludwik Hirszfeld und der “Jakobsbücher” von Olga Tokarczuk.
Der Schriftsteller Karl Dedecius (1921-2016) gilt als Nestor der Übersetzer polnischer Literatur. Er hatte den Preis 1981 gestiftet. Seit 2003 wird die Auszeichnung als Doppelpreis für polnische und für deutsche Übersetzungen verliehen.