Die zwischen 1953 und 1985 von der Bundesregierung herausgegebenen DDR-Handbücher sind ab sofort digital verfügbar. Zum 75. Jahrestag der DDR-Gründung am 7. Oktober sei die Buchreihe in Kooperation mit dem Bundesinnenministerium jetzt online zugänglich gemacht worden, teilte die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur am Freitag in Berlin mit. Auf 8.500 Seiten könnten nun politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen der DDR aus westdeutscher Perspektive nachvollzogen werden.
Der Leiter des Arbeitsbereichs Kommunismusgeschichte der Bundesstiftung, Ulrich Mählert, erklärte, die Handbuchreihe sei „ein Zeitdokument, das die deutsch-deutsche Geschichte auf besondere Weise greifbar macht“. Sie zeige, wie sich die Wahrnehmung der DDR in der Bundesrepublik über drei Jahrzehnte verändert hat – von der Nicht-Anerkennung bis zur Entspannungspolitik.
Die Handbücher im Auftrag der Bundesregierung zunächst unter dem Titel „SBZ von A bis Z“ (Sowjetische Besatzungszone). 1969 gab es eine einmalige Ausgabe „A bis Z“, bis sie schließlich ab 1975 unter dem Titel „DDR Handbuch“ erschienen. Die Titeländerungen reflektierten den Wandel der westdeutschen Deutschlandpolitik.