Christen in der ganzen Welt feiern an Weihnachten die Geburt Jesu vor rund 2.000 Jahren. Sie glauben, dass Gott in dem Kind Jesus Mensch geworden ist, um die Welt zu erlösen und den Menschen in ihrer Not zu helfen. So ist Weihnachten auch ein Kinderfest. Die Gottesdienste am Heiligabend (24. Dezember) gehören zu den meistbesuchten im Jahr.
In den Gottesdiensten steht die biblische Weihnachtsgeschichte im Mittelpunkt, wie sie der Evangelist Lukas überliefert hat. Er erzählt, wie Maria in einem Stall in Bethlehem ihren Sohn Jesus zur Welt bringt und wie Engel den Hirten auf dem Feld die Geburt des Heilands verkünden. Das Matthäus-Evangelium überliefert, dass Weise oder Sterndeuter aus dem Morgenland zur Krippe kamen, um Jesus anzubeten.
Der Glaube an Jesus Christus als den Sohn Gottes und Heiland der Menschen begründete die Religion des Christentums. Auch wenn Karfreitag und Ostern – der Kreuzestod Jesu und seine Auferstehung von den Toten – die wichtigsten Feste der Christenheit sind, kommt Weihnachten eine zentrale Bedeutung zu. Feiern zu Jesu Geburtstag sind erstmals für das 4. Jahrhundert belegt.
Nachdem das Christentum Staatsreligion des Römischen Reichs geworden war, wurde am 25. Dezember gefeiert. Ein Teil der orthodoxen Christen feiert aufgrund verschiedener Kalenderberechnungen eine Woche nach Neujahr Weihnachten. Ob Jesus tatsächlich in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember das Licht der Welt erblickte, ist historisch nicht belegt.
In Deutschland geht das Weihnachtsfest von 24. bis 26. Dezember und umfasst Heiligabend sowie den ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag. Geschenke gibt es, weil laut Bibel die Weisen den neugeborenen Jesus beschenkt haben.
Heute gerät die Geschichte von Jesu Geburt angesichts der Kommerzialisierung des Festes oft in den Hintergrund. Zugleich ist Weihnachten ein kulturelles Fest geworden, das auch Nichtchristen feiern. Im Mittelpunkt steht die Familie.
Der zweite Weihnachtsfeiertag ist gleichzeitig Festtag des heiligen Stephanus, einem der sieben Diakone der urchristlichen Gemeinde von Jerusalem. Stephanus, der wegen seines Glaubens gesteinigt wurde, gilt als erster Märtyrer des Christentums. Die katholische Kirche begeht am Stefanitag den Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen, ebenso die evangelische Landeskirche in Württemberg.
Traditionell wurde am Stephanstag Brot an die Armen ausgeteilt, und Kinder zogen singend von Haus zu Haus und baten um Gaben. Der Brauch wanderte später hinüber zum Fest Epiphanias am 6. Januar – der Ursprung der Sternsinger. (3913/14.12.2025)