Am Volkstrauertag gedenkt Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft. Vor mehr als 100 Jahren, im Jahr 1922, fand im Deutschen Reichstag in Berlin die erste offizielle Feierstunde zu einem Volkstrauertag statt. Die Initiative kam vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der einen Tag zur Erinnerung an die Toten des Ersten Weltkriegs angeregt hatte. Damals wurde der Volkstrauertag noch während der Passionszeit vor Ostern begangen.
Während der NS-Diktatur machten NSDAP und Wehrmacht den Tag zum propagandistischen „Heldengedenktag“. In der Bundesrepublik Deutschland wurde er Anfang der 50er Jahre neu eingeführt, als Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus. Er wird seitdem an einem Sonntag im November zwei Wochen vor dem ersten Advent begangen.
Der Volkstrauertag ist ein sogenannter stiller Feiertag, an dem Veranstaltungen, die die besondere Feiertagsruhe stören, verboten sind. Kranzniederlegungen und weitere Veranstaltungen sollen zur Versöhnung und Völkerverständigung beitragen und rufen zu Toleranz und Frieden auf. Vor öffentlichen Gebäuden wehen die Flaggen auf halbmast. Der Bundespräsident spricht in der zentralen Gedenkstunde traditionell das Totengedenken.