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Das Stichwort: Tag der offenen Moschee

Seit 1997 öffnen Moscheen in ganz Deutschland jährlich am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) ihre Türen zum Tag der offenen Moschee. Vor allem Nicht-Muslime sind dann eingeladen, sich aus erster Hand ein Bild vom Alltag in den islamischen Gemeinden zu machen. Bundesweit beteiligen sich jedes Jahr mehrere Hundert Moscheen verschiedener Islamverbände.

Die Moschee-Gemeinden bieten an diesem Tag Führungen durch ihre Räume, Podiumsdiskussionen oder Ausstellungen an. Oft gehören auch Folklore, Tee, Kaffee und Gebäck zum Programm. Bei Begegnungen und Gesprächen sollen mögliche Vorbehalte und Ängste abgebaut werden. Stets steht der Tag unter einem besonderen Motto, in diesem Jahr lautet es „Life Matters: Jedes Leben zählt!“

Der Aktionstag geht auf eine 1997 in Köln entstandene Initiative des Zentralrats der Muslime in Deutschland zurück, an der sich weitere muslimische Dachorganisationen beteiligten. Von Anfang an fällt er mit dem Tag der Deutschen Einheit zusammen. Das Datum wurde gezielt gewählt, um das Ziel einer religionsübergreifenden Verständigung und die Verbundenheit mit allen Nicht-Muslimen zu verdeutlichen.

Zudem wollen die Muslime damit ihr Selbstverständnis zum Ausdruck bringen, ein Teil des 1990 wiedervereinigten deutschen Staates zu sein. Seit 2007 wird der Tag von den islamischen Verbänden und Religionsgemeinschaften organisiert, die im Koordinationsrat der Muslime zusammengeschlossen sind.