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Das Stichwort: Die Berliner Mauer

Am 13. August 1961 riegelte die DDR die Grenze zu West-Berlin ab und errichtete die Berliner Mauer. Diese umschloss auf einer Länge von 155 Kilometern in den folgenden 28 Jahren West-Berlin und zog sich als Schneise durch die gesamte Innenstadt. Bis zum Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 starben mindestens 140 Menschen nach Fluchtversuchen oder bei anderen Zwischenfällen an den Sperranlagen.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Staatspartei SED mit Unterstützung der sowjetischen Besatzungsmacht in Ostdeutschland eine Diktatur errichtet. Große Teile der Bevölkerung waren mit dem neuen System nicht einverstanden. Unmut über steigende Normen oder die schlechte Versorgungslage entlud sich etwa bei Massenprotesten am 17. Juni 1953, die brutal niedergeschlagen wurden.

Bei der wachsenden Fluchtbewegung aus der DDR vermischten sich politische, wirtschaftliche und persönliche Motive. Bis zum August 1961 hatte die DDR nach Erkenntnissen der Stiftung Berliner Mauer ein Sechstel ihrer Bevölkerung verloren, mindestens vier Millionen Menschen. Viele flohen über die noch offenen Sektorengrenzen in Berlin.

Im August 1961 begann die SED, die Grenzen rings um West-Berlin zunächst mit Stacheldraht und wenige Tage später mit Mauern endgültig abzuriegeln. Bis 1989 wurde das Grenzregime immer weiter perfektioniert. In der Aneinanderreihung von Hinterlandmauer, Signalzaun, Flächensperren, Postenweg, Sperrgraben und Grenzmauer war die Grenze quasi unüberwindbar.

Trotzdem gab es immer wieder Fluchtversuche. Einige glückten, viele scheiterten auf tragische Weise. Zwischen 1961 und 1989 wurden laut der Stiftung allein an der Berliner Mauer 91 der 140 Todesopfer von DDR-Grenzsoldaten erschossen, bei den meisten von ihnen handelte es sich um Flüchtende. Das letzte Todesopfer war am 5. Februar 1989 der 20-jährige Chris Gueffroy.

Auch an der innerdeutschen Grenze errichtete die DDR ab dem 13. August 1961 auf einer Länge von knapp 1.400 Kilometern Grenzanlagen, die nach und nach zu einem Todestreifen ausgebaut wurden. Fluchtversuche über die Grenze endeten häufig tödlich. Eine präzise Zahl der Todesopfer an der innerdeutschen Grenze und am Eisernen Vorhang in anderen osteuropäischen Staaten gibt es nicht. Recherchen des SED-Forschungsverbundes gehen von 429 Todesfällen von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen aus.

Mit innenpolitischen Veränderungen in der Sowjetunion änderte sich in der zweiten Hälfte der 80er Jahre im gesamten Ostblock die Lage. Die SED verweigerte sich Reformen. Die zunehmenden Massenproteste dagegen zwangen auch das DDR-Regime zum Handeln. Nach der fehlerhaften Bekanntgabe eines neuen Reisegesetzes durch SED-Politbüromitglied Günter Schabowski fiel die Berliner Mauer am 9. November 1989.