Das Museum „Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis“ geht 2024 in seine 15. Saison: Ab 23. März ist die Dauerausstellung wieder geöffnet. An diesem Tag führe die Kuratorin Franziska Dunkel um 15 Uhr kostenlos zum Thema „Wer Freiheit liebt, den sperrt man ein“ durch das Museum, teilte das Haus der Geschichte am Montag in Stuttgart mit. Von 2024 bis 2026 stünden im Museum in Asperg (Kreis Ludwigsburg) jeweils grundlegende Menschenrechte im Mittelpunkt der Veranstaltungen: Freiheitsrechte, Gleichheitsrechte und Schutzrechte.
Den hart erkämpften Freiheitsrechten widmen sich 2024 weitere Rundgänge und Tandemführungen – etwa mit der Lyrikerin und Journalistin Yirgalem Fisseha Mebrahtu aus Eritrea am 27. Juni oder dem ehemaligen Haftanstaltsleiter Thomas Galli am 15. September. Zum Saisonende in den Herbstferien bieten das Haus der Geschichte Baden-Württemberg und die Stadt Asperg wieder eine Krimiwoche rund ums Museum an.
Die Dauerausstellung widmet sich in inszenierten Räumen mit 23 Biografien den Gefangenen auf dem Hohenasperg, ihren Schicksalen und ihrer Zeit. Eine der Biografien beschreibt den Wohltäter, gescheiterten Unternehmer und später inhaftierten Revolutionär Gottlieb Rau (1816-1854). Neu im Museum ist ein Pokal aus seiner Glasfabrik – Rau wollte mit Hilfe böhmischer Glasbläser württembergische Arbeitslose in die Kunst der Kristall- und Farbglasherstellung und der Glasschleiferei einführen.
Tausende Menschen wurden über die Jahrhunderte hinweg in der Festung inhaftiert. Manche mussten für ihre politische Überzeugung büßen, andere waren schlicht in Ungnade gefallen oder wurden Opfer rassischer Verfolgung. Wieder andere hatten gestohlen, betrogen, Menschen getötet. Die Ausstellung zeigt Originalobjekte und Dokumente zu den Fragen: Wie verlief das Leben der Häftlinge? Was dachten, was empfanden sie? Warum wollte die Staatsmacht sie hinter Gittern sehen? Wie blickte die Öffentlichkeit auf die Inhaftierungen? (0545/11.03.2024)