Die Informatikerin Iryna Gurevych von der Technischen Universität (TU) Darmstadt erhält als erste Wissenschaftlerin in Deutschland und als erste Universitätsprofessorin den renommierten Milner Award der britischen Royal Society. Dies teilte die TU am Mittwoch mit. Die Forscherin würde demnach für ihre „bedeutenden Beiträge zur Automatischen Sprachverarbeitung und Künstlichen Intelligenz (KI)“ ausgezeichnet.
Gurevych leitet die Arbeitsgruppe „Ubiquitous Knowledge Processing“ zur Wissensverarbeitung am Fachbereich Informatik der TU. Sie ist unter anderem auch Mitglied der Leopoldina und Gründungsmitglied des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz. „Ich bin stolz darauf, mit meiner Arbeit einen Beitrag geleistet zu haben, der nun von der Royal Academy gewürdigt wird“, sagte sie laut Mitteilung. Die Auszeichnung bedeute für das gesamte Team „eine Anerkennung unserer harten Arbeit über die Jahre hinweg“ und werde dazu beitragen, junge Talente zu gewinnen.
Gurevychs Forschungsgebiet, die KI, habe die Welt laut TU „in den vergangenen Jahren drastisch verändert“. Vor allem im Bereich der Automatischen Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP) seien große Fortschritte erzielt und Werkzeuge entwickelt worden, die menschliche Sprache „mit beeindruckender Genauigkeit verstehen und erzeugen können“. Gurevych habe „maßgeblich zum Erfolg von NLP“ beigetragen, so die Universität.
Den Angaben zufolge wird der Milner Award jährlich für herausragende Leistungen in der Informatik an einen europäischen Forscher oder eine Forscherin verliehen und ist mit 5.000 Pfund (knapp 6.000 Euro) dotiert. Der Ausgezeichnete würde außerdem eingeladen, in der Royal Society, der „ältesten unabhängige wissenschaftliche Akademie der Welt“, einen öffentlichen Vortrag über die eigene Forschung zu halten. „Der Preis wird zu Ehren von Professor Robin Milner (1934-2010) verliehen, einem Pionier der Informatik“, so die TU.