Mit einem großen Fest bedankte sich die Landeskirche bei den Ehrenamtlichen für die engagierte Unterstützung während des Kirchentages.
Von Uwe Baumann und Constance Bürger
Viertausendfünfhundert ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben die Veranstaltungen zum Kirchentag in vielfältiger Weise unterstützt. Ein großer Teil davon kam aus den Gruppen, Gemeinden und Werken der Landeskirche. Das ist nicht nur ein großartiges Signal und ein wunderbarer Erfolg, sondern schlicht eine Haltung: gemeinsamEKBO. Ihre Begeisterung für so viel verantwortungsvolle Unterstützung brachten Kirchenleitung, Kirchentag und landeskirchliche Werke mit einem Danke-Fest am vergangenen Freitag in und um die Potsdamer Nikolaikirche herum zum Ausdruck.Was mit einem feierlichen Gottesdienst begann, setzte sich anschließend unter lauter Begleitung der Hephata-Trommelgruppe am Potsdamer Alten Markt fort: Frauen, Männer und Jugendliche kamen miteinander ins Gespräch. Viele erinnerten sich dabei an ihre kleinen und großen Kirchentagserlebnisse, an Hürden, die gemeistert wurden und an Hilfe, die jeder von ihnen erfahren hat. „Die Erinnerung kann uns keiner nehmen“, sagte Propst Christian Stäblein.Gemeinschaftsquartier-Beauftragte Fiorenza Rancan aus Bohnsdorf-Grünau beispielsweise erzählte, dass sie mit ihren Helfern nicht nur rund 50 Kilogramm feinste Randberliner Äpfel an die Gäste verteilte, sondern dass der Zusammenhalt in ihrer Helfergruppe fantastisch war. Einer konnte sich auf den anderen verlassen und die Kommunikation untereinander war ausgezeichnet. Cordelia aus Berlin-Karlshorst erzählte voller Zufriedenheit von ihrer Insel der Begegnung. Ihre Gemeinde suchte Unterstützung, Cordelia erklärte sich bereit und wurde schließlich Moderatorin für eine der zahlreich frequentierten Begegnungsorte zum Abend der Begegnung.Margarete Bracke aus Berlin-Neukölln fasste ihre Kirchentags-Eindrücke so zusammen: „Ick habe jede Minute jenossen. Sowat haste och in Berlin nich alle Tage. Und dass man am Ende jar keene Kraft mehr hatte, haste erst drei Tage später jemerkt.“ Die Gemeindebeauftragte für den Kirchentag aus Berlin-Friedrichshagen, Heike Debuch, meinte sogar: „Für mich haben sich die Vorbereitungen nie wie Arbeit angefühlt.“ Und auf die etwas ungläubige Nachfrage des Reporters antwortete sie: „Nein, wirklich nicht. Im Vergleich zu dem, was ich sonst an Aufgaben bewältige, konnte ich sogar ruhig schlafen.“„GemeinsamEKBO“ ist nicht nur der knackige Marketingkniff der Landeskirche, der alle Mitglieder in ein Boot setzt. „GemeinsamEKBO“ ist die logische Folge des Bedürfnisses aller Kirchenmitglieder, mitgestalten, mitbauen und eigenverantwortlich Aufgaben übernehmen zu wollen. „Ärmel hoch und los geht es“, sagte Gottfried Schramm aus der brandenburgischen Kirchengemeinde Brück. Er betreute im Tandem mit der Gemeinde Zur Heimat in Berlin-Zehlendorf ein Gemeinschaftsquartier. Dem Mann sieht man an, dass er anpacken und loslegen kann. Er war Quartiermeister und ist Frohnatur mit Nerven aus Stahl. „Das Kirchentagsmotto drückt sich für mich vor allem in den fröhlichen Gesichtern aus. Sie wissen sich gesehen, da bin ich mir sicher.“„Der Kirchentag war ein Geschenk für die EKBO“, zeigte sich auch Propst Christian Stäblein überzeugt. Im Gottesdienst machte er deutlich, dass dies eine der wundervollen Stärken der Landeskirche ist – Menschen helfen einander. Sie tragen gemeinschaftlich kirchliche Vorhaben und Entscheidungen und bringen dabei ihre Erfahrungen und kreativen Ideen ein. Auf dem Potsdamer Alten Markt waren Tische, Bänke, reichhaltige Speisenbuffets und eine Bühne aufgebaut. Finstere Regenwolken schrammten an der Nikolaikirche vorbei, das Wetter hielt sich jedoch und so konnten die angereisten Ehrenamtlichen ausgelassen feiern. „Es ist wirklich schön, noch einmal zusammenzukommen und über den Kirchentag zu sprechen“, sagte die Berlinerin Marion Weber. Sie erinnert sich gern an den Abschlussgottesdienst in ihrer Steglitzer Patmos-Gemeinde zurück. Die Kirche war voll und unter den Gästen waren vier Nonnen aus Westfalen. Sie hatten ihr Quartier aber am ganz anderen Ende der Stadt. „Das sie kamen, war beeindruckend für viele von uns“, stimmte auch ihre Sitznachbarin zu. Bischof Markus Dröge bedankte sich in bewegenden Worten bei allen, die mit viel Energie den Kirchentag in Berlin, Potsdam und Wittenberg unterstützt haben. Ganz praktisch zeigte sich die Landeskirche bei den Ehrenamtlichen mit dem „Siehste“-Magazin erkenntlich, das mit knapp 250 Impressionen auf den Kirchentag zurückblicken lässt. Aber auch Sitzkisten mit den beliebten Kirchentags-Emojis wurden verschenkt. „Sogar eine Gruppe aus der Prignitz ist gekommen“, freut sich Clemens Bethge, Kirchentagsbeauftragter der EKBO. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen Arlett Rumpff und Berenike Schaak hat er das Danke-Fest vorbereitet.Die langen weißen Tafeln auf dem Alten Markt füllten sich. „Das tut der Kirche gut“, sagte Axel Heyde, Diakon aus der Kirchengemeinde Zum Heilsbronnen in Berlin überzeugt. Er war Gemeindebeauftragter für den Kirchentag, der – in ganz anderer Form – für die Gemeinde weitergeht. Ein Däne, der in Berlin lebt und immer wieder die Gemeinde in Schöneberg besucht, hatte eine Gemeindepartnerschaft ins dänische Kolding eingefädelt. Und so kam es, dass die Dänen zum Kirchentag das Gemeindequartier betreuten und mit Axel Heyde den Gottesdienst, den sie noch vor der Übertragung aus Wittenberg feierten, gemeinsam vorbereiteten. Demnächst soll die Gemeindepartnerschaft offiziell besiegelt werden. Als Zusammenfassung der sommerlichen Ereignisse hat Filmemacher Matthias Kindler im Auftrag der EKBO einen emotionalen Film gedreht, der auf www.gemeinsam-ekbo.de anzuschauen ist. Die Projektideen und Diskussionsergebnisse der Veranstaltungen im Zentrum.Berlin.Zukunft.Kirche am Alexanderplatz werden auch auf dieser Homepage zeitnah veröffentlicht. Und auch ganz wichtig: Am 16. September gibt es das „gemeinsamEKBO“-Kirchentagspicknick im Berliner Gleisdreieckpark.