Tausende Afrobrasilianerinnen haben in Rio de Janeiro gegen Rassismus, Unterdrückung und Gewalt protestiert. Sie zogen am Sonntag am berühmten Strand von Copacabana entlang und forderten mehr politische Teilhabe der schwarzen Bevölkerung, wie die amtliche Nachrichtenagentur Agencia Brasil berichtete. „Wir besetzten einen der Strände mit der größten Sichtbarkeit, das ist ein Akt des Mutes und der Anklage“, sagte demnach die Schriftstellerin Maria da Conceição Evaristo. Obwohl sich in Brasilien mehr als die Hälfte der Bevölkerung als sogenannte „People of Colour“ definiert, sind Benachteiligung und Rassismus in der Gesellschaft stark verbreitet.
Gedenken an ermordete Abgeordnete Marielle Franco
Es war der neunte Protestmarsch von Afrobrasilianerinnen, der vom Forum Schwarzer Frauen Rio de Janeiro zum Internationalen Tag der Schwarzen Frau in Lateinamerika und Karibik am 25. Juli organisiert wurde. Die Teilnehmerinnen gedachten auch der 2018 ermordeten Abgeordneten Marielle Franco und ihres Einsatzes gegen Rassismus. Schwarze Frauen erleiden in Brasilien besonders oft Gewalt. Agencia Brasil zufolge machen sie 67 Prozent aller Opfer von Femiziden und 89 Prozent der Opfer von sexueller Gewalt aus.