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Christoph Heubner erhält Charlotte-Petersen-Medaille 2023

Der Schriftsteller und Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, wird mit der Charlotte-Petersen-Medaille 2023 der Stadt Dillenburg ausgezeichnet. Er erhalte die Medaille für sein langjähriges Engagement gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus sowie die literarische Bewahrung der Erinnerungen der Überlebenden des Holocaust, teilte das Internationale Auschwitz Komitee am Donnerstag in Berlin mit.

Es bedeute für ihn eine „menschliche Freude“, mit diesem Preis ausgezeichnet zu werden, sagte Heubner dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Es ist für mich eine wichtige Motivation und Bestätigung, in meinem Engagement nicht nachzulassen.“ Heubner (geboren 1949 in Niederaula) schreibt Gedichte und Erzählungen. Zuletzt erschien sein Erzählband „Als wir Maikäfer waren“ mit Geschichten von Menschen, die den Holocaust überlebt hatten und die Heubner im Rahmen seiner Tätigkeit beim Auschwitz-Komitee kennenlernte.

Heubner würdigte die Namensgeberin der Medaille, die Dillenburger Journalistin Charlotte Petersen (1904 bis 1994). Petersen hatte für die überlebenden Opfer des Konzentrationslagers Wapniarka ein Hilfswerk gegründet. Sie sei eine „unglaublich hartnäckige Bittstellerin“ gewesen, die den Menschen gesagt habe: „Ihr steht in der Verantwortung“.

Die Charlotte-Petersen-Medaille wird am 28. November in Dillenburg verliehen. Die Laudatio hält der Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen, Sascha Feuchert. Am 27. November hält Heubner um 18.30 Uhr einen Vortrag an der Gießener Universität über „Perspektiven der Gedenkstättenarbeit“. Unser ganzes Land sei eine Gedenkstätte, sagte Heubner dem epd: Jeder Bahnhof, von dem aus Züge in die Konzentrationslager gingen, sei ein Gedenkort.

Die Stadt Dillenburg verleiht die undotierte Charlotte-Petersen-Medaille seit 2001 alle zwei Jahre an Menschen, die im Sinne der Dillenburgerin Petersen wirken. Zu den bisherigen Preisträgern zählen die Pädagogin Monica Kingreen, der Theologe Martin Stöhr und die verstorbene Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gießen, Thea Altaras.