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Caritas und Kreuzbund warnen vor Ausgrenzung von Drogensüchtigen

Die Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Sucht (Klags) fordert „solidarische Strategien“ im Umgang mit Drogensüchtigen in den Kommunen. „Wir erleben täglich, dass Menschen, die Drogen konsumieren, ausgegrenzt und verdrängt werden“, kritisierte der Klags-Vorsitzende Ralf Nolte am Freitag in Düsseldorf. „Doch Verdrängung löst die Probleme nicht – im Gegenteil.“ Stattdessen brauche es passgenaue Hilfen, Respekt und Solidarität. Die Landesarbeitsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss der fünf Kreuzbünde in NRW und der Diözesan-Caritasverbände.

Die Caritas betonte, dass sie gemeinsam mit anderen Suchthilfeträgern als Kooperationspartnerin zur Verfügung stehe, um Kommunen bei der Entwicklung lokaler Strategien zu unterstützen. Niedrigschwellige Hilfsangebote, Gesundheitsversorgung, soziale Beratung und aufsuchende Arbeit seien zentrale Bausteine, um sowohl den betroffenen Menschen als auch dem sozialen Miteinander im öffentlichen Raum gerecht zu werden, erklärte Nolte, der auch Diözesan-Caritasdirektor im Erzbistum Paderborn ist. „Wir möchten nicht, dass Menschen, die ohnehin am Rand stehen, noch weiter in die Unsichtbarkeit gedrängt werden.“

Die Suchtkooperation NRW hat den Angaben zufolge unter Mitwirkung der Caritas die Handreichung „Gemeinsam engagiert vor Ort – Kommunale Lösungen zur Bewältigung von Drogenkonsum im öffentlichen Raum“ (www.suchtkooperation.nrw/handreichung2025-1) erarbeitet. Statt suchtkranke Menschen als Verbrecher zu behandeln, müsse der Fokus darauf liegen, Lebenslagen zu verstehen, Angebote auszubauen und Lösungen zu gestalten, hieß es. Die Caritas rief Städte und Gemeinden dazu auf, den Dialog fortzusetzen und gemeinsam mit Suchthilfe, Polizei, Ordnungsbehörden und engagierten Bürgern lokale Strategien zu entwickeln. „Nur so schaffen wir es, sowohl den Bedürfnissen der betroffenen Menschen gerecht zu werden, als auch den öffentlichen Raum für alle lebenswerter zu gestalten.“