Indirekt hat Friedrich Merz in seiner Rede am Montag im Bundestag ein Caritas-Projekt zum Stromsparen kritisiert. Nun schlägt ihm die Caritas vor, mal mit einem solchen Berater mitzufahren und Haushalte zu besuchen.
Nach seinen Aussagen über einen Austausch von Kühlschränken hat die Caritas Unions-Chef Friedrich Merz (CDU) nun zu einer Tour mit einem Stromsparberater eingeladen. Er könne einen der Energieberater bei der Arbeit begleiten und in der Praxis erleben, wie der Wohlfahrtsbereich innovative Lösungen für gesellschaftliche Probleme entwickele, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Dienstag in Berlin. Die Debatten über sozial gerechten Klimaschutz bräuchten – wie gute Politik ganz allgemein – Sachverstand und lebensweltliche Nähe.
Ohne den Namen von Merz zu nennen, spricht die Caritas von “unsachlicher Polemik”. Merz hatte bei seiner Rede am Montag im Bundestag Habeck kritisiert. Dieser empfehle einen Tausch von Kühlschränken, die viel Strom verbrauchten, anstatt innovative Ideen zu präsentieren. Der Wirtschaftsminister hatte sich zuvor mehrfach lobend über ein Caritas-Projekt zum Stromsparen etwa durch den Austausch von Kühlschränken geäußert.
Bei dem Stromspar-Check der Caritas erhalten Menschen mit geringem Einkommen eine kostenlose Energiesparberatung. Verfügt der Haushalt über einen veralteten, stromintensiven Kühlschrank, gibt es Zuschüsse für den Kauf eines neuen Geräts. Die Berater sind dabei in der Regel selbst Langzeitarbeitslose, die geschult und mit der Maßnahme wieder an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt werden. Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium fördert das Projekt.