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Caritas in NRW dringt auf mehr finanzielle Unterstützung für Kitas

Die Caritas in Nordrhein-Westfalen sieht den Betrieb von Kindertageseinrichtungen aufgrund der angespannten Finanzsituation in vielen Einrichtungen gefährdet. Die Kita-Träger im Land warnten seit Monaten vor drohenden Insolvenzen, sagte der Aachener Diözesan-Caritasdirektor Stephan Jentgens in der neuen Ausgabe der Düsseldorf erscheinenden Zeitschrift „Caritas in NRW“ (1/2024). Zwar habe das Land NRW 100 Millionen Euro als Überbrückungshilfe für die Einrichtungen zur Verfügung gestellt, doch wären 200 Millionen Euro notwendig gewesen.

„Wir sehen längst die Reduzierung von Betreuungszeiten, das Abmelden von Gruppen oder sogar Schließungen von Einrichtungen“, berichtete Jentgens, der in der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege den Arbeitsausschuss „Tageseinrichtungen für Kinder“ leitet. „Zudem fehlen 250 Millionen vonseiten der Kommunen. Da wünschte ich mir eine verbindliche und erkennbare Kommunikation Ihres Hauses mit den Kommunen, damit deutlich wird, dass diese auch zahlen müssen“, appellierte er an NRW-Familienministerin Josefine Paul (Grüne), die mit ihm ein gemeinsames Interview in der Zeitschrift des katholischen Verbandes gab.

Paul verweis auf ein Maßnahmenbündel, mit dem das Land den Personalmangel in den Kindertageseinrichtungen lindern wolle. Dazu zählten die Einführung einer modularisierten Ausbildung, der Einsatz multiprofessioneller Teams und die gezielte Entlastung der pädagogischen Fachkräfte, beispielsweise durch Alltagshelfer, sagte die Ministerin.

Die Überbrückungshilfe sei eine „immense Kraftanstrengung für das Land gewesen, denn die Krisen unserer Zeit schlagen mittlerweile auf die öffentlichen Haushalte durch“, betonte Paus. Ab August 2024 greife aber die reguläre Erhöhung der im Kinderbildungsgesetz (Kibiz) vereinbarten Pauschalen. „Dann landen wir bei rund fünf Milliarden Euro Landesmitteln für die frühkindliche Bildung.“