Mangelnde digitale Teilhabe und Kompetenz betrifft der Caritas zufolge nicht nur Senioren, sondern zunehmend auch junge Menschen. In den Beratungen stünden bei mehr als 20 Prozent der Menschen bis 29 Jahren Probleme bei der digitalen Ausstattung im Fokus sowie mangelndes Verständnis im Umgang mit digitalen Angeboten, teilte die Caritas-Sozialberatung der Diözese Hildesheim am Mittwoch mit.
„Wer keinen Scanner auf seinem alten Handy hat, kann seinen Ausweis nicht einscannen, wer kein Geld hat, um nach Diebstahl sein Smartphone zu ersetzen, findet bei drohender Obdachlosigkeit keinen Ansprechpartner, wer nicht mit Online-Tools umgehen kann, kann keine Formulare digital ausfüllen“, sagte Antje Braun, Referentin bei der Sozialberatung.
Das sei auf verschiedenen Ebenen ein „riesiges Problem“. So fielen Menschen, die sich digital nicht auskennen, schneller auf unseriöse Online-Angebote herein und verschuldeten sich. Schlechte digitale Ausstattung und Kompetenzen gefährdeten zudem den gesellschaftlichen und beruflichen Anschluss.
Braun forderte, digitales Wissen stärker zu vermitteln, die technische Ausstattung zu verbessern und paralell analoge Teilhabemöglichkeiten anzubieten. „Sonst riskieren wir viele, die arm und abgehängt sind, und möglicherweise extrem wählen.“