Der Zentralrat der Juden in Deutschland zeichnet den Geschäftsführer von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, mit dem Leo-Baeck-Preis aus. Watzke setze sich seit vielen Jahren mit voller Überzeugung für eine offene Gesellschaft ein, erklärte der Zentralrat am Mittwoch in Berlin. Der Kampf gegen Antisemitismus sei ihm dabei ein Herzensanliegen, das er zu einem elementaren Bestandteil seiner Arbeit gemacht habe. Der 65-jährige Watzke ist seit 2005 Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund.
„Hans-Joachim Watzke ist entscheidend für die Vorreiterrolle von Borussia Dortmund im Kampf gegen Antisemitismus“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster. Watzke soll die Auszeichnung am 13. November in Berlin übergeben werden. Die Laudatio wird den Angaben zufolge Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident, Hendrik Wüst (CDU), halten.
Mit dem Leo-Baeck-Preis werden seit 1957 Persönlichkeiten geehrt, die sich nach Ansicht des Zentralrats in herausragender Weise um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehören die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1994), Roman Herzog (1998) und Christian Wulff (2011) sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel (2007). 2022 erhielt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung. Der Preis erinnert an den Rabbiner Leo Baeck (1873-1956).