Seit dem Ukraine-Krieg sind schnelle militärische Verlegungen ein Thema. Eine neue Vereinbarung soll dafür sorgen, dass Panzer hürdenfrei dort hinkommen, wo sie hinsollen.
Die Bundeswehr und die Autobahn GmbH des Bundes haben eine bundesweit einheitliche Vereinbarung für Großraum- und Schwertransporte sowie andere Verlegungsfahrten abgeschlossen. Sie ersetzt bisher uneinheitliche Regelungen der einzelnen Bundesländer. Die Vereinbarung sei ein weiterer Schritt, um Deutschland verteidigungsfähig zu machen und den Anforderungen der NATO für Truppen- und Materialverlegungen gerecht zu werden, teilte das Operative Führungskommando der Bundeswehr nach der Unterzeichnung am Montag in Berlin mit.
Generalleutnant André Bodemann, Stellvertreter des Befehlshabers des Operativen Führungskommandos, betonte, militärische Verlegungen müssten “schnell, effektiv und möglichst einfach durchgeführt werden können”. Die Bundesrepublik sei “aufgrund ihrer geografischen Lage im Herzen Europas Drehscheibe” und spiele eine zentrale Rolle auch für Militärtransporte verbündeter Streitkräfte.
Autobahn-Geschäftsführer Michael Güntner nannte die Vereinbarung einen “wichtigen Beitrag zur Einsatzbereitschaft der Bundeswehr” und zur Bündnisfähigkeit. Man sorge dafür, dass militärische Bewegungen “sicher und unbürokratisch über das Autobahnnetz” erfolgen könnten.
Die bundeseigene Autobahn GmbH war in der Vergangenheit wegen schleppender Genehmigungsverfahren für Großraum- und Schwertransporte in die Kritik geraten, etwa seitens Windenergie-Unternehmen. Unabhängig davon stellte ein Bericht des Europäischen Rechnungshofs im Februar europaweit Schwächen und Hürden in dem EU-Aktionsplan fest, der eine reibungslose Verlegung von Truppen, Ausrüstung und Nachschub innerhalb der Europäischen Union gewährleisten soll.