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Bundesstiftung fordert mehr DDR-Geschichte im Unterricht

Wer die Schule verlässt, sollte mit den Daten 17. Juni und 13. August etwas anfangen können, sagt Anna Kaminsky von der Bundesstiftung Aufarbeitung. Deshalb macht sie einen Vorschlag.

Die Berliner Straße des 17.Juni erinnert an den Aufstand
Die Berliner Straße des 17.Juni erinnert an den AufstandImago / Revierfoto

Die Bundesstiftung Aufarbeitung fordert eine ausführlichere Beschäftigung mit der DDR-Geschichte im Schulunterricht. Lehrerinnen und Lehrer stünden in der Verantwortung, dass junge Leute, die die Schule verlassen, mit Daten wie dem DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 und dem Mauerbau am 13. August 1961 etwas anfangen können. Beide Tage seien „die sichtbarsten Symbole der kommunistischen Diktatur in der DDR“, sagte die Direktorin der Bundesstiftung, Anna Kaminsky.

Die Niederschlagung des DDR-Volksaufstands von 1953 habe gezeigt, dass die SED-Diktatur gegen den Willen der Sowjetunion nicht überwunden werden konnte, erklärte Kaminsky. Daher sei den Menschen, denen ein Leben in der Diktatur unerträglich erschien, nur die Flucht in den Westen geblieben.

Mauerbau jährt sich

Die Abriegelung der Grenze zu West-Berlin durch die DDR am 13. August 1961 sei die politische Konkurserklärung des SED-Regimes in Ost-Berlin gewesen. Damit sei auf die massenhafte Abwanderung von Akademikern, Facharbeitern und vor allem von jungen Menschen aus der DDR reagiert worden. Sie seien vor der kommunistischen Umgestaltung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in der DDR geflüchtet.

Am Sonntag jährt sich der Tag des Mauerbaus zum 62. Mal. In Berlin wird der Tag unter anderem mit einer zentralen Gedenkfeier in der Kapelle der Versöhnung in der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße begangen. An der Berliner Mauer starben zwischen 1961 und 1989 mindestens 140 Menschen. An der innerdeutschen Grenze geht die Stiftung Berliner Mauer von etwa 650 Todesopfern aus.