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Bundeskanzler zu Neujahr: Sind kein “Land des Gegen-Einanders”

Mit Zusammenhalt die Krisen meistern: Das beginnt schon im Kleinen und Alltäglichen, betont Kanzler Scholz. Und sieht darin den Schlüssel zu allen großen Erfolgen Deutschlands. Er macht Mut für einen gutes Jahr 2025.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in seiner Neujahrsansprache der Opfer des Anschlags von Magdeburg gedacht und erneut zu gesellschaftlichem Zusammenhalt aufgerufen. “Kraft entsteht aus Zusammenhalt. Und wir sind ein Land, das zusammenhält. Auch das ist in den vergangenen Tagen in Magdeburg eindrucksvoll zu spüren gewesen”, sagte Scholz. “So ist Deutschland. Wir sind kein Land des Gegen-Einanders, auch nicht des Aneinander-vorbei. Sondern ein Land des Mit-Einanders.” Daraus lasse sich in schwierigen Zeiten wie diesen Kraft schöpfen.

“Alle großen Erfolge beginnen mit Zusammenhalt”, betonte Scholz und verwies darauf, dass dies bereits im vermeintlich Kleinen und Alltäglichen beginne: “Wo die Großeltern auf die Enkel aufpassen, die Nachbarn für das alte Ehepaar im Haus einkaufen oder Familien ihre Angehörigen pflegen. Wo Eltern den Fahrdienst im Sportverein übernehmen oder Kuchen backen für den Schulbasar.” Viele sagten über ihr Engagement, es sei doch nicht der Rede wert: “Aber dieses millionenfache Einstehen füreinander ist der Rede wert.”

Der Kanzler zeigte Verständnis für die Sorgen der Bürger angesichts der Wirtschaftslage und Kriege sowie steigender Lebenshaltungskosten. Zugleich machte er Mut und betonte: “Wir haben es gemeinsam in der Hand: Wir können 2025 zu einem guten Jahr machen. Mit Respekt voreinander, mit Vertrauen zueinander, mit Interesse aneinander und mit Engagement füreinander.” Scholz rief dazu auf, zur Bundestagswahl am 23. Februar zu gehen und sagte zugleich mit Blick auf populistische Debatten und Fake news: “Ich wünsche uns, dass wir uns nicht gegeneinander aufwiegeln lassen.”

Der Kanzler verwies auch auf die deutsche Wiedervereinigung, die sich 2025 zum 35. Mal jährt: “Sie war das Ergebnis hunderttausender Entscheidungen Einzelner, gemeinsam das Richtige zu tun. Mutige Bürgerinnen und Bürger der DDR gingen Seite an Seite auf die Straße und riefen trotz aller Angst vor der Stasi: ‘Wir sind das Volk’. Und später dann: ‘Wir sind ein Volk.'” Deutschland habe die Erfahrung gemacht, “dass Zusammenhalt die Dinge zum Besseren verändern, dass Zusammenhalt sogar Mauern zum Einsturz bringen kann”.