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Bundeskabinett will mehr Gesundheitsaufklärung und Vorbeugung

Deutschland gibt viel Geld für die Behandlung von Krankheiten aus, hinkt aber bei der Vorbeugung und Aufklärung für ein gesundes Leben hinterher. Das soll sich ändern.

Die Bundesregierung will die Vorbeugung und Aufklärung zu gesundheitlichen Fragen verbessern und dazu ein neues Bundesinstitut gründen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf beschloss das Kabinett am Mittwoch. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte dazu, Deutschland müsse bei der Vorsorge und Früherkennung von Krankheiten endlich von den hinteren Plätzen in Europa wegkommen.

Laut dem Gesetzentwurf soll das neue Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (Bipam) vor allem dazu beitragen, Krankheiten wie Krebs, Demenz und koronaren Herzkrankheiten vorzubeugen. Es soll ab 1. Januar die Aufgaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vollständig sowie einen Teil der Aufgaben des Robert Koch-Instituts übernehmen.

Hauptsitz des neuen Instituts mit mehr als 500 Mitarbeitern wird nach Angaben Lauterbachs Köln sein; außerdem gibt es eine Außenstelle in Berlin. Das Institut soll Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung erheben und analysieren, Präventionsmaßnahmen entwickeln und die Bevölkerung informieren. Außerdem soll es mit den Gesundheitsämtern zusammenarbeiten und gesundheitspolitische Maßnahmen zwischen Bund, Ländern und medizinischen Organisationen koordinieren.

Hintergrund ist nach Angaben Lauterbachs, dass Deutschland im europaweiten Vergleich pro Einwohner überdurchschnittlich viel Geld für die Gesundheit ausgibt, die Lebenserwartung mit 80,8 Jahren dafür aber nur knapp über dem EU-Durchschnitt liege (80,1 Jahre). Zugleich soll sich das Robert Koch-Institut künftig ausschließlich um übertragbare Krankheiten kümmern.