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Bund für Freies Christentum feiert 75-jähriges Bestehen

Der „Bund für Freies Christentum“ blickt auf 75 Jahre seines Bestehens zurück. „In einer Zeit, in der religiöser Fanatismus neu erstarkt und Religion zur Begründung von Gewalt instrumentalisiert wird, gilt es, die liberalen Kräfte auf allen Seiten zu stärken“, erklärte der Präsident des Bundes, der Theologieprofessor Werner Zager, am Mittwoch in Frankfurt am Main.

Der Zusammenschluss überwiegend protestantischer Christen mit Sitz in Stuttgart setzt sich nach eigenen Angaben für eine freiheitliche, anderen Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen gegenüber tolerante Form des Christentums ein. Er hatte sich 1948 in Frankfurt am Main gegründet und nahm unterschiedliche Strömungen der liberalen Theologie in sich auf. Sein erster Ehrenpräsident war der französisch-deutsche Arzt, Theologe und Philosoph Albert Schweitzer (1875-1965).

Ein besonderes Anliegen seiner Mitglieder sei es, Glaube und Vernunft in Einklang zu bringen, hieß es weiter. Das freie Christentum wende sich gegen jegliche kirchliche oder „religiöse Bevormundung und Indoktrination, etwa durch das starre, wortwörtliche Festhalten an Dogmen und Lehrsätzen, die Glaubenden heute nicht mehr verständlich sind“. Der Bund verstehe sich als „Forum für offenen religiösen Dialog“. Der interreligiöse Dialog sei dabei ein besonderes Anliegen.