Artikel teilen

BUND fordert Renaturierung von Gewässern zur Hochwasservorsorge

Der BUND Niedersachsen fordert anlässlich des Internationalen Tag der Flüsse am 22. September mehr Raum für Flüsse und ihre natürlichen Überschwemmungsräume. Die aktuellen Hochwasserkatastrophen in Südostdeutschland und in den Nachbarländern seien ein alarmierendes Zeichen dafür, wie sehr die zunehmende Klimakrise, mit Starkregen und Überschwemmungen das Leben schon jetzt beeinflussten, teilte der Verband am Freitag in Hannover mit. Effektive Maßnahmen zum Hochwasserschutz sowie ein klimaangepasstes Wassermanagement sind dringend nötig, um die Risiken für Mensch und Umwelt einzudämmen.

„Die Klimakrise zeigt uns, dass wir unseren Flüssen dringend mehr Raum geben müssen“, sagte die Vorsitzende des BUND Niedersachsen, Susanne Gerstner. „Flussauen wirken wie natürliche Schwämme, die bei Starkregen große Wassermengen aufnehmen und somit Hochwasserspitzen abpuffern können. Gleichzeitig tragen sie erheblich zum Klimaschutz bei, indem sie als Kohlenstoffspeicher fungieren.“ Auch für den Artenschutz und die Vernetzung von Lebensräumen könnten Gewässer und ihre Uferbereiche eine entscheidende Rolle spielen, wenn sie naturnah gestaltet sind.

Die Gewässer in Niedersachsen befänden sich jedoch in einem alarmierenden ökologischen Zustand: Nur etwa drei Prozent erfüllten die Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Grund für diese Situation seien Eingriffe wie Gewässerausbau, Begradigungen, Aufstauungen und Entwässerungen. „Die Flusslandschaften müssen dringend renaturiert werden, um ihre Funktionen als Lebensraum, Kohlenstoffspeicher und Hochwasserschutz wiederherzustellen“, betonte Gerstner.