Brandenburgs Seen sind einem neuen Umweltbericht zufolge trotz der diesjährigen Niederschläge durch Klimawandel und Nährstoffeinträge stark gefährdet. Die künftige Landesregierung müsse deshalb wesentlich mehr zum Schutz des Klimas und zur Klimaanpassung unternehmen, erklärte der BUND-Landesverband Brandenburg am Dienstag in Potsdam anlässlich der Veröffentlichung des Seenreports. In Brandenburgs wird am 22. September ein neuer Landtag gewählt.
Den Gewässern im Land gehe das Wasser aus, hieß es: „Manche Seen schrumpfen ‘nur’, andere drohen ganz zu verschwinden.“ Dafür gebe es verschiedene Gründe. So sorge die globale Erwärmung für weniger Niederschläge und gleichzeitig für mehr Verdunstung. Der anhaltende Braunkohletagebau in der Lausitz entziehe zugleich „einer ganzen Region das Wasser“. Landwirtschaft, industrielle Verbraucher und Privathaushalte entnähmen den grundwassergespeisten Oberflächengewässern viel mehr Wasser, als sich neues Grundwasser bilden könne.
In immer mehr Seen steige zudem der Nährstoffgehalt bedrohlich an, hieß es weiter. Dies führe zu weniger Artenvielfalt sowie verminderter Sichttiefe und geringerem Sauerstoffgehalt in den Gewässern. Um den Problemen entgegenzuwirken, müsse unter anderem Wasser im Land gehalten, statt über die Flüsse ins Meer geleitet werden. In Trockenphasen sollten Landkreise und kreisfreie Städte auch Wasserrationierungen beschließen können.
Die 17 in dem Report porträtierten Seen, darunter der Seddiner See und der Stechlinsee, spiegelten Vielfalt wider, hieß es. So verschieden sie seien, so ähnlich seien ihre Probleme.