In der Bugenhagen-Werkstatt in Heringsdorf (Landkreis Vorpommern-Greifswald) ist erstmals ein Strandkorb für Rollstuhlfahrer gebaut worden. Das Modell sei leichter und biete auch Platz für größere motorisierte Rollstühle, teilte das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch mit. „Es ist ein Produkt von Menschen mit Behinderung für Menschen mit Behinderung“, sagte Pastor Kai Becker, Vorsteher des Evangelischen Diakoniewerks Bethanien Ducherow, zu dem die Bugenhagen-Werkstatt gehört. „Das ist für uns gelebte Inklusion und aktive Teilhabe am Arbeitsmarkt.“
Der neue Rollstuhl-Strandkorb sei auf Nachfrage der Strandkorbvermieter entwickelt worden. Bisherige Modelle seien oft unhandlich gewesen und hätten nur mit schwerer Technik an den Strand geschleppt werden können, hieß es. Bei der Entwicklung seien die Mitarbeitenden des Diakoniewerks, die im Rollstuhl sitzen, als Expertinnen und Experten zurate gezogen worden, damit das neue barrierefreie Modell Menschen mit Rollstuhl und ihrer Begleitung einen entspannten Strandtag ermögliche.
In der Bugenhagen-Werkstatt für Menschen mit Behinderung werden seit vielen Jahren rund 250 Strandkörbe pro Jahr gebaut. Rund 100 Arbeitsstunden dauere es, bis ein Strandkorb fertig ist. Dabei werde großer Wert darauf gelegt, dass alle Produktionsschritte – von Tischlerarbeiten über Flechterei, Näherei bis zur Korbmontage – in den eigenen Werkstätten des Diakoniewerks Bethanien Ducherow stattfinden, hieß es.
Die 1991 gegründete Bugenhagen-Werkstatt gehört zum Evangelischen Diakoniewerk Bethanien Ducherow. Sie umfasst nach eigenen Angaben an vier Standorten verschiedene Arbeitsbereiche für 308 Beschäftigte.