Am Samstag hat ein Bündnis aus mehr als 20 Organisationen in Nürnberg die Anerkennung von Kriegsdienstverweigerung als Menschenrecht gefordert. Laut dem Offenbacher Verein Connection kamen rund 200 Menschen zusammen. Mit der Demonstration, die am Kornmarkt startete und dann zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) weiterzog, wollte man ein Zeichen dafür setzen, dass Kriegsdienstverweigerung als Asylgrund anerkannt wird, teilte der Verein mit.
Alle Kriege hätten gemeinsam, dass sie auf Kosten der jeweiligen Bevölkerung geführt werden, sagte Rudi Friedrich von Connection laut Redemanuskript. „Wir brauchen politische Lösungen. Wir brauchen ein Ende der Gewaltspirale.“ Männer und Frauen, die sich dem Krieg verweigerten, hätten unterschiedliche Gründe. Einige seien überzeugte Kriegsdienstverweigerer, bei anderen komme ihre Familie aus Ländern beider Kriegsparteien, andere wollten nicht den Kopf für das jeweilige Regime hinhalten. „Und dann gibt es noch die, die einfach leben wollen, statt sich ihr Leben in einer von Gewalt bestimmten Gesellschaft, im Militär, an der Front zerstören zu lassen“, sagte Friedrich.
Ein Schwerpunkt der aktuellen Arbeit des Vereins sei die Unterstützung von russischen, belarussischen und ukrainischen Kriegsdienstverweigerern. Lediglich politisch Aktive aus Russland und Belarus und Deserteure aus Russland hätten derzeit Hoffnung, einen Flüchtlingsstatus zu erhalten. Die große Mehrheit der Geflüchteten werde von den Behörden abgelehnt. Sowohl für Militärdienstentzieher aus Russland als auch ukrainische Kriegsdienstverweigerer fordert der Verein Schutz.
Teil des Demobündnisses sind unter anderem der Bayerische Flüchtlingsrat, die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden und die internationale katholische Friedensorganisation pax christi. (00/3970/14.12.2024)