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Bündnis arbeitet an Hilfen für krisengebeutelte Sahel-Region

Im Sahel am Südrand der Sahara sind Millionen auf der Flucht. Hauptgrund sind Angriffe islamistischer Terrorgruppen. Dazu ist ein Großteil der Bevölkerung auf Hilfe zum Überleben angewiesen. Eine Allianz sucht Auswege.

Mehr Hilfen für eine der ärmsten Regionen der Welt am südlichen Rand der Sahara in Afrika, die von der Öffentlichkeit oft vergessen wird. Darum geht es am Montag und Dienstag bei der Generalversammlung der Sahel-Allianz in Berlin. Wie Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) als Präsidentin der Allianz am Sonntag mitteilte, sind Vertreter der 18 Mitglieder der Allianz sowie der Sahel-Länder Mauretanien und Tschad. Auch Mali, Burkina Faso und Niger sind eingeladen, Vertreter der dortigen Militärregierungen werden allerdings nicht teilnehmen. Erstmals seien aber auch Nichtregierungsorganisationen aus dem Sahel eingebunden.

“Die Region ist eine der ärmsten der Welt und inzwischen ein Epizentrum des Terrorismus”, erklärte Schulze: “Die Folgen des Klimawandels verschärfen die Konflikte weiter. Es wäre fahrlässig, dieser Region mit einer der jüngsten Bevölkerungen der Welt den Rücken zu kehren – auch wenn die politischen Rahmenbedingungen die Zusammenarbeit erschweren.”

Konkret könne das heißen, in einigen Ländern noch stärker auf lokale Akteure und Nichtregierungsorganisationen zu setzen, fügte die Ministerin hinzu: “Jeder neue Job, jede Wasserleitung, jede Gesundheitseinrichtung, jede Ausbildungsstätte helfen, dem Terrorismus den Nährboden zu entziehen.”

Im Anschluss an das Treffen der Staaten hat Schulze für Dienstagnachmittag mehr als 40 Vertreterinnen und Vertreter ziviler Organisationen und lokaler Verwaltungen aus dem Sahel eingeladen, sich mit den Mitgliedern der Allianz austauschen.

Die Sahel-Krise begann Ende 2011 durch einen Aufstand von Teilen der Tuareg-Bevölkerung im Norden Malis. Wenig später stürzte das Militär die damalige Regierung. In dieser Phase gelang es islamistischen Gruppen erstmals, sich in der Region auszubreiten. Zwischenzeitlich wurden sie zurückgedrängt. Mittlerweile sind sie aber bis in den Norden der westafrikanischen Küstenstaaten präsent.