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Buchempfehlung: neue Bonhoeffer-Biographie für Jugendliche und Erwachsene

Eine Biographie über Dietrich Bonhoeffer? Noch eine? Der Autor Alois Prinz hat es gewagt. Und, um das gleich zu sagen: Es ist ihm gelungen. Auf knapp 250 Seiten gibt Alois Prinz einen gut lesbaren Einblick in das Leben des bekannten Theologen, dessen Name untrennbar mit dem Einsatz der Bekennenden Kirche während des Nationalsozialismus in Deutschland verbunden ist.
Prinz schildert in einfacher, aber lebendiger Sprache Szenen aus dem Leben Bonhoeffers, angefangen bei seinem Aufwachsen in einer kinderreichen Arzt-Familie über den Entschluss zum Theologiestudium, die Jahre als Pfarrer und Leiter eines illegalen Predigerseminars der Bekennenden Kirche bis hin zu seinem aktiven Eintritt in den Widerstand gegen Hitler und seiner Ermordung im Konzentrationslager Flossenbürg. In die fundiert recherchierten historischen Fakten lässt der Autor vorsichtig psychologische Interpretationen einfließen, etwa über die religiöse und gleichzeitig streng wissenschaftsgläubige Prägung durch das Elternhaus oder seine außerordentliche enge Bindung an den Freund und späteren Biographen Eberhard Bethge.
Auch die theologischen Zusammenhänge, in denen Bonhoeffer zuhause war und die er weiterentwickelte, fasst Prinz knapp, aber treffend und verständlich zusammen. Die Konsequenz, mit der der junge Theologe und Pfarrer lebte, was er dachte und glaubte, wird so noch einmal eindrücklich deutlich.
Das Buch ist vom Verlag als Jugendbuch gekennzeichnet; es gibt aber auch Erwachsenen eine lesenswerte Einführung in das Leben eines außergewöhnlichen Menschen, dessen theologische Werke bis heute von Bedeutung sind.
Eine Zeittafel und ein ausführliches Literaturverzeichnis sind zusätzliche Pluspunkte für die Bonhoeffer-Biographie von Alois Prinz.

Alois Prinz: Bonhoeffer. Wege zur Freiheit. Gabriel-Verlag, 270 Seiten, 16,99 Euro.