Der Schritt in den Ruhestand sei ein Schritt in einen unbekannten Dschungel, so ist auf dem Cover des neuen Buches von Jürgen Werth zu lesen. Der Journalist, Fernsehmoderator, „Erzählsänger“ und langjährige Chef von ERF Medien hat die erste Strecke durch diesen Dschungel geschafft. In Form eines Tagebuchs nimmt Werth die Leserinnen und Leser mit auf eine Achterbahn der Gefühle zwischen der Zeit vor seinem Abschied (2014) und den ersten Monaten im „Neuland“. Wie fühlt sich das an? Was passiert da mit einem selbst und mit anderen? Welche Ängste stecken im Abschied? Wie kann sich die Freude auf das Neue im Leben einnisten? Der Autor kann auf ein erfülltes Leben im Medienbereich zurückblicken und Weisheit aus der Begegnung mit interessanten Menschen schöpfen. Aber er musste seinen individuellen Weg finden. Das ist mit Suchen, Ausprobieren und Neuorientieren verbunden, auch mit Nein-Sagen. Und immer wieder mit dem Urvertrauen auf den Einen, der das Leben barmherzig bewahrt. Neben vielen guten Einsichten für Menschen in einer ähnlichen Lebenssituation ist dieser Rat besonders zu beherzigen: „Wer sich im Neuland orientieren will, braucht Geduld. Wer sich einrichten will, braucht Zeit.“ hama
Jürgen Werth: Mehr Anfang war selten. Tagebuch eines Abschieds. SCM-Hänssler 2015, 192 Seiten, 12,95 Euro.