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Bremische Kirche: Rechtsextremisten für Christen nicht wählbar

Die Bremische Evangelische Kirche ruft Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an der Europawahl am 9. Juni auf und warnt gleichzeitig vor rechtsextremen Parteien. „Wir halten völkischen Nationalismus und Christentum für unvereinbar. Deshalb sind rechtsextreme Parteien für Christinnen und Christen nicht wählbar“, heißt es in einer Erklärung zur EU-Wahl, die das Parlament der bremischen Kirche am Mittwoch mit großer Mehrheit verabschiedet hat.

Zur Begründung hieß es, das christliche Selbstverständnis sei davon bestimmt, „dass wir eine weltweite Gemeinschaft sind und diese Vielfalt als bereichernd und herausfordernd zugleich erleben“. Dabei werde nicht unterschieden zwischen Menschen nach ihrer Herkunft: „Alle Menschen sehen wir als Geschöpfe Gottes an, denen die Menschenwürde gleichwertig zukommt.“

„Parteien, die extremistische Positionen und menschenfeindliche Einstellungen vertreten, Menschen diskriminieren, Hass und Hetze verbreiten, sind eine Bedrohung unserer Demokratie und gefährden das gesellschaftliche Miteinander“, führte das bremische Kirchenparlament in seiner Erklärung aus. Es bat darum, vor diesem Hintergrund das Wahlrecht aktiv auszuüben: „Wir engagieren uns dafür, die politische Kultur zu stärken und Meinungsverschiedenheiten offen und fair miteinander auszutragen. Deshalb lassen wir Hass und Extremismus keinen Platz.“

Die Synode mit ihren mehr als 100 Delegierten hat sich mit seinen Formulierungen in weiten Teilen einem ökumenischen Wort der Bischöfe und Leitenden Geistlichen in Niedersachsen und Bremen angeschlossen. Das Papier wurde kürzlich anlässlich des 75. Jahrestages der Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai veröffentlicht.