Nach einer mehr als zehnjährigen Debatte hat das Parlament der Bremischen Evangelischen Kirche am Mittwoch in einer historischen Sitzung eine neue Verfassung für Deutschlands einzige Stadtkirche verabschiedet. Dafür war in zweiter Lesung eine Dreiviertelmehrheit der 128 anwesenden Delegierten notwendig. Das auch kontrovers diskutierte neue Papier soll die Grundlage schaffen für zukunftsorientierte Gemeinden, Werke und Einrichtungen sowie für eine zeitgemäße Verwaltung.
Die Verfassung ist von zentraler Bedeutung für die Struktur und Arbeit der Kirche. Während der alte Text eine Präambel und 17 Paragrafen umfasste, besteht der nun verabschiedete Entwurf aus 62 Artikeln.
Die endgültige Verabschiedung sei der Schritt von einer knappen Vereinssatzung zu einer modernen Kirchenverfassung, hieß es. Sie nimmt Regelungen auf, die in der bislang gültigen Verfassung aus dem Jahr 1920 fehlen. So wurden bisher weder die Verwaltung oder gesamtkirchliche Arbeitsfelder noch ein Diskriminierungsverbot oder eine Mitbestimmung junger Leute erwähnt, was das neue Papier ändert.