Die Bremer Seemannsmission wurde vor 170 Jahren gegründet und ist damit die älteste Einrichtung dieser Art in Deutschland. Die Anfänge gehen auf den Bremer Kaufmann und Reeder Friedrich Martin Vietor zurück, der 1854 mit einem beträchtlichen Teil seines Vermögens ein Heim für Matrosen und Schiffsjungen gründete. Sie sollten davor geschützt werden, „im Trubel einer fremden Stadt Versuchungen zu erliegen“.
Zentrum der Bremer Seemannsmission ist heute der Seemannsclub „Ligthhouse“ in Bremen-Gröpelingen. Haupt- und Ehrenamtliche holen Seeleute mit einem kostenlosen Shuttleservice von den Schiffen ab, damit sie im Club per Internet oder Telefon Kontakt mit der Heimat aufnehmen, Billard spielen, einkaufen oder einfach entspannen können.
Zentral sind außerdem Schiffsbesuche auf jährlich bis zu 2.000 Frachtern mit Kontakten zu rund 30.000 Seeleuten. Dabei werden unter anderem internationale Zeitungen und Telefonkarten an Bord gebracht. Auch die Zeit für Gespräche ist wichtig.
Bremen gehört zum weltweiten Netzwerk der evangelischen Deutschen Seemannsmission mit 33 Stationen im In- und Ausland: Mehr als 600 Haupt- und Ehrenamtliche leisten dort auf Schiffen, in Seemannsclubs und in Seemannsheimen unabhängig von Nationalität und Religionszugehörigkeit Seelsorge und Sozialarbeit für Seeleute aus aller Welt. Die Arbeit wird aus Kirchensteuern, öffentlichen Mitteln, freiwilligen Schiffsabgaben der Reeder und Spenden finanziert.