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Bremer Messe “Leben und Tod” wirbt für Respekt und Vielfalt

Mit dem Appell, im Sterben respektvoll mit Vielfalt umzugehen, hat am Freitag die zweitägige Messe „Leben und Tod“ in Bremen begonnen. „Am Ende zeigt sich, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind“, sagte Bremens Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD). Die Messe und das begleitende Programm mit Vorträgen und Workshops steht unter der Leitfrage „Am Ende … sind wir alle gleich?“

Das Thema lade dazu ein, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten nachzudenken, die Menschen auch im Sterben und im Tod ausmachten, sagte Schilling. Sie betonte, Sterbende seien auf besondere Weise auf Respekt, Trost und Gemeinschaft angewiesen. Die Bremer Soziologin Sonja Owusu Boakye, eine der Vortragenden der Messe, sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), am Ende des Lebens gehe es vielfach nicht sozial gerecht zu: „Oft sind gerade diejenigen, die großen Unterstützungsbedarf haben, sozial benachteiligt.“

Dabei könnten Merkmale wie die Hautfarbe, das Alter, das Bildungsniveau, das Geschlecht und der finanzielle Status eine Rolle spielen, verdeutlichte Owusu-Boakye. Messeleiterin Meike Wengler sagte, die Messe biete Begleitenden aus Hospiz, Palliative Care, Trauerbegleitung und Bestattung die Möglichkeit, eigene Vorbehalte aufzudecken und sich offen mit Diskriminierung und Rassismus auseinanderzusetzen.

An der 16. Messe „Leben und Tod“ beteiligen sich Wengler zufolge mit 166 Ständen so viele Ausstellerinnen und Aussteller wie noch nie: Bis Sonnabend präsentieren Firmen, Institutionen, Vereine und Initiativen in Messehalle 5 ihre Dienstleistungen, Informationen und Produkte rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer – von der Schmuckurne über Natursärge bis zu männersensibler Trauerarbeit.

Die jährliche Messe und der begleitende Fachkongress sind ein Treffpunkt für haupt- und ehrenamtlich Tätige aus den Bereichen Palliative Care, Hospiz, Trauerbegleitung, Seelsorge und Bestattungskultur, aber auch für jeden Interessierten. Dazu kamen im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge 5.249 Privat- und Fachbesucher.