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Bremer Landesfrauenbeauftragte fordert mehr Geld für Arbeitsförderung

Die Arbeitsförderung im Land Bremen steht laut der Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm aufgrund von Kürzungen und dem Wegfall wichtiger Fördermittel vor erheblichen Herausforderungen. Das Jobcenter biete weniger Arbeitsgelegenheiten und Förderungen des Europäischen Sozialfonds liefen aus, sagte sie am Dienstag. Außerdem gebe es weniger Geld für die Sprachkurse des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die konkreten Ausmaße seien bisher noch gar nicht absehbar.

Laut Wilhelm wirken sich die drastischen Finanzierungslücken vor allem auf Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf aus. Darunter seien viele Frauen mit Migrationshintergrund sowie Alleinerziehende. Die Berichte der Träger der Maßnahmen seien alarmierend. „Statt zielgerichteter Arbeitsmarktpolitik befürchten wir einen Kahlschlag ungekannten Ausmaßes. Die Politik muss daher dringend handeln und auch mit Landesmitteln gegensteuern“, mahnte die Landesfrauenbeauftragte.

Die betroffenen Organisationen, wie etwa das Paritätische Bildungswerk, das Mütter-Zentrum Osterholz-Tenever oder die Zentrale Frauenberatungsstelle „Zukunft im Beruf“ warnten, dass sie unter den befürchteten Bedingungen zahlreiche Unterstützungsangebote nicht mehr anbieten könnten, sagte Wilhelm. Dazu zählten Berufsberatungen, Qualifizierungen und Sprachkurse, die vielen Frauen in Bremen und Bremerhaven geholfen hätten, den Weg in den Arbeitsmarkt zu finden.

Es müsse nun geprüft werden, welche Maßnahmen erfolgreich und unbedingt erforderlich sind, um Frauen an den Arbeitsmarkt heranzuführen und langfristig in Beschäftigung zu bringen, unterstrich Wilhelm. Bremen brauche dazu eine langfristige arbeitsmarktpolitische Strategie und darin eine klare frauenpolitische Perspektive.