Die braunschweigische Landessynode hat Zielzahlen für die künftige Zahl der Pfarrstellen in der Landeskirche Braunschweig beschlossen. Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und prognostizierter Mindereinnahmen bei den Kirchensteuern schrieb das Kirchenparlament die Zahl bis zum Jahr 2030 bei 175 fest. Die Stellen schlüsseln sich auf in 145 Gemeindepfarrstellen und 40 allgemeinkirchliche Pfarrstellen. Hinzu kommen acht Stellen für Pröpstinnen und Pröpste sowie vier weitere Pfarrstellen. Für das Jahr 2035 wurde die Zielzahl auf 136 und für das Jahr 2040 auf 118 Pfarrstellen weiter gesenkt.
Um die vorgesehenen 175 Pfarrstellen mit Pfarrpersonen besetzen zu können, hatte die Kirche ein „Einstellungsprogramm 2030“ ins Leben gerufen, das aber hinter den Erwartungen zurückbleibt, wie der Leiter der Finanzabteilung, Oberlandeskirchenrat Jörg Mayer, erläuterte. Nach einem Synodenbeschluss aus dem Jahr 2015 sollten bis 2030 insgesamt 84 Pfarrpersonen neu eingestellt werden. Das Programm sollte zudem vor allem junge Menschen gewinnen, um einer Pensionswelle entgegenzuwirken. Bislang wurden 56 Pfarrpersonen neu eingestellt.
In den kommenden Jahren sei nur noch mit höchstens acht Einstellungen von Pfarrpersonen im Probedienst zu rechnen, sagte Mayer. Aus diesem Grund schaffte die Synode die Möglichkeit, bis zu 30 Prozent der Gemeindepfarrstellen mit anderen Berufsgruppen zu besetzen. Die genauen Besetzungsmodalitäten bedürfen noch einer kirchenrechtlichen Regelung, mit deren Erarbeitung die Synode die Kirchenregierung und das Landeskirchenamt beauftragt hat. Oberstes Ziel sei es, die Anzahl an Stellen für die kirchliche Arbeit vor Ort auch tatsächlich zu besetzen, hieß es.
Bei der Bemessung der Zielzahlen spielte eine kirchensteuerliche Finanzgrenze eine wichtige Rolle. Einer Empfehlung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zufolge sollen maximal 35 Prozent der Kirchensteuereinnahmen für Pfarrstellen aufgewendet werden.