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Brandenburg will Niederdeutsch fördern

Brandenburgs Landesregierung will die Nutzung der niederdeutschen Sprache fördern. Das Kabinett habe einem entsprechenden Gesetzentwurf von Kulturministerin Manja Schüle (SPD) zugestimmt, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Potsdam mit. Der Gesetzentwurf zum Schutz und zur Förderung der niederdeutschen Sprache im Land Brandenburg werde nun in den Landtag eingebracht.

Schüle bezeichnete die geplanten Regelungen als „Ermöglichungsgesetz“. Dieses eröffne Räume für die Anwendung und Weitergabe der Regionalsprache. Es mache klar, dass das Niederdeutsche zum kulturellen Erbe und zur Zukunft Brandenburgs gehöre. Darüber hinaus stifte es Identität, stärke regionale Bindungen und bereichere das Bundesland.

Das Engagement zur Bewahrung und Förderung des Plattdeutschen nahm Schüle zufolge in den vergangenen Jahren zu. Dazu gehörten geförderte Projekte, wie die bundesweit erste plattdeutsche Bahnhofsbeschilderung in Prenzlau, die Erarbeitung einer Platt-Fibel für die Arbeit mit Kindern und das hochdeutsch-niederdeutsche Ortsnamenverzeichnis für die Brandenburger Kommunen.

Niederdeutsch, auch Plattdeutsch genannt, ist den Angaben zufolge als einzige Regionalsprache Deutschlands geschützt. Der Großteil Brandenburgs gehört zum historischen niederdeutschen Sprachgebiet. Aktive Sprecherinnen und Sprecher sind in Vereinen und Gruppen organisiert, die vom Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg als Dachverband vertreten werden. Im Jahr 2022 nahm der Landtag den Schutz und die Pflege der niederdeutschen Sprache in die Verfassung des Landes Brandenburg auf.