Brandenburgs Landwirtschaftsministerium fördert eine App, die zur Wahrung historischer Dorfkerne beitragen soll. Für die Dorf-App Baukultur würden 43.000 Euro bereitgestellt, teilte das Ministerium am Donnerstag in Potsdam mit. Die Anwendung sei eine virtuelle Gestaltungshilfe für regionaltypisches Bauen.
Die App bietet für sechs Regionen in Brandenburg typische Beispiele für Fassaden, Fenster, Türen, Dächer und Einfriedungen. Damit können Interessierte ihre Hausfassade virtuell so umgestalten, dass sich das Haus mit seiner Fassade gut in das Ortsbild einfügt.
Die Anwendung sei ein virtueller Experimenttierkasten zum Ausprobieren regionaltypischer Bauelemente, hieß es. Die Ergebnisse der Umgestaltung könnten Interessierte direkt auf ihre Hausfassade projizieren und so direkt vor Ort betrachten.
Besonders geeignet ist die App den Angaben zufolge für Häuser aus der Zeit des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, denen man das ursprüngliche Bauernhaus nach späteren baulichen Veränderungen nicht mehr ansieht. Die kostenlose Anwendung ersetze keine Planung durch Architekten, betonte das Landwirtschaftsministerium.
Regionaltypische Baukultur sei neben Brauchtum und Tradition wesentlicher Teil der kulturellen Identität und stärke die Verbundenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Ort, hieß es weiter. Wie die Weiterentwicklung der Dörfer regionaltypisch erfolgen könne, sei die große Herausforderung für die kommenden Jahre. Durch untypisches Bauen nach abweichenden Gestaltungsgrundsätzen änderten sich die Dorfbilder zusehends.