Zum bundesweiten Corona-Abwassermonitoring tragen auch vier Kläranlagen aus Brandenburg bei. Von den Anlagen in Potsdam, Brandenburg an der Havel, Cottbus und Frankfurt an der Oder lägen inzwischen ausreichend Daten vor, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Potsdam mit. Damit könnten nun auch statistische Trends im Bundesland berechnet und abgelesen werden. Aktuell fließen den Angaben zufolge Daten aus 134 Kläranlagen in die bundesweite Analyse ein.
Das bundesweite Abwassermonitoring zeige bereits seit Ende Juni eine steigende Sars-Cov-2-Viruslast an, hieß es. Auch in Brandenburg würden steigende Werte beobachtet. Dort seien in Potsdam am 11. Dezember mehr als 5,1 Millionen Corona-Genkopien im Abwasser gemessen worden. Damit habe sich die Viruslast in der brandenburgischen Landeshauptstadt innerhalb von zwei Wochen mehr als verdoppelt.
Ziel der Abwasser-Untersuchungen ist den Angaben zufolge, frühzeitig eine Veränderung der Viruslast und der daraus resultierenden Infektionsdynamik zu erkennen. Auch neue Virusvarianten ließen sich so nachweisen, hieß es.
Bei dem Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung (AMELAG) arbeiten das Umweltbundesamt und das Robert Koch-Institut (RKI) mit den Gesundheits- und Umweltbehörden der Länder, Laboren, Universitäten und den Betreibern der Kläranlagen zusammen. Die Viruslast wird mit Genkopien pro Liter im Zeitverlauf dargestellt.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte, das Monitoring helfe, die epidemiologische Lage im Blick zu behalten und frühzeitig neue Corona-Wellen zu erkennen.