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Brandenburg bekommt Ethikberatung per Video

Für schwierige ethische Fragen im Medizinbereich gibt es jetzt in Brandenburg eine Ethikberatung per Videokontakt. Ziel des Angebots der Fakultät für Gesundheitswissenschaften sei, eine Versorgungslücke zu schließen, teilte die gemeinsame Fakultät der Universität Potsdam, der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und der Medizinischen Hochschule Brandenburg am Montag mit. Das Beratungsteam sei interdisziplinär aufgestellt und bringe Expertise in medizinischen und ethischen Fragen mit.

Bei der ethischen Fallberatung handle es sich um strukturierte Gespräche zwischen den beteiligten Personen, die von einem ausgebildeten Berater oder einer Beraterin geleitet würden, hieß es. Dabei würden vor allem moralische Konflikte verhandelt, die während einer medizinischen Behandlung entstehen können. Es werde versucht, mit allen Beteiligten zu gemeinsamen Lösungen zu kommen, die wichtige Werte wie die Gesundheit von Betroffenen, aber auch deren Selbstbestimmung berücksichtigen.

Bei der Beratung könne es darum gehen, wann eine Behandlung am Lebensende fortgesetzt werden soll oder wie es weitergehen soll, wenn eine Person ihren Willen nicht äußern kann, hieß es. Für Betroffene, Angehörige und das Gesundheitspersonal könnten diese Situationen sehr belastend sein. In vielen Krankenhäusern hätten sich bereits ethische Beratungsangebote etabliert. Sie bestünden jedoch noch nicht überall. Schwierige ethische Fragen träten zudem nicht nur im Krankenhaus auf, es gebe sie ebenso in Altenpflegeeinrichtungen und hausärztlichen Praxen.