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BR weist Kritik an geplantem Umbau der Kulturprogramme zurück

Der Bayerische Rundfunk (BR) hat Kritik an den Umbauplänen seiner Kulturprogramme zurückgewiesen. Bei der Jahrespressekonferenz am Dienstag in München sagte Intendantin Katja Wildermuth, Berichte über geplante Kürzungen im Kulturbereich seien bloße “Bedenken und Unterstellungen”. Ihr gehe es vielmehr darum, durch die Reformen die Kulturberichterstattung zu stärken und “Raum für Vertiefung, Debatte und Diskurs” zu schaffen.

Der BR will ab Frühjahr 2024 verschiedene Reformen umsetzen. Bis Ende des Jahres würden die Planungen abgeschlossen, so Wildermuth. Dabei sollten bei der Hauptkulturwelle Bayern 2 Inhalte aus den Abendstunden in neuer Form in Magazinsendungen am Vor- und Nachmittag – die sogenannte Drivetime mit hoher Radionutzung – integriert werden: “Wir wollen die Kultur durch die Konzentration auf die Kernzeiten stärken.” Dabei werde auch nicht an Geld gespart. “An der Qualität von Bayern 2 wird nicht gerüttelt. 2024 wird der gleiche Etat wie 2023 zur Verfügung stehen.”

Im September hatten zahlreiche Kulturschaffende gegen die Pläne protestiert. So forderten die Publizistin Elke Heidenreich, die Schriftsteller Uwe Timm und Ilija Trojanow, mehrere Verleger, die Regisseurinnen Doris Dörrie und Caroline Link sowie Schauspieler wie Axel Milberg und Gisela Schneeberger in einem offenen Brief “Kultur von Format statt Formatradio”. Auch der BR-Rundfunkrat hatte sich am Freitag kritisch zu den Reformen geäußert. Dabei hieß es, die BR-Leitung müsse endlich konkreter werden, wie sie sich die Neuausrichtung der Kulturberichterstattung vorstelle.

BR-Kultur-Programmdirektor Björn Wilhelm sprach bei der Pressekonferenz von “Befürchtungen, aus denen dann Behauptungen werden, dann behauptete Fakten und dann ein Zeitungsbericht”. So werde etwa keinesfalls die Bayern-2-Literatursendung “Diwan” wegfallen. “Die Inhalte bleiben, möglicherweise wird es ein anderes Gefäß und ein anderer Titel”, ergänzte Wildermuth. 18 Redaktionen arbeiteten senderübergreifend an den Konzepten, daher bitte sie “um ein kleines bisschen Abwarten”.

Bei der Pressekonferenz präsentierte der BR auch sein neues Regionalisierungskonzept. Ab 2024 solle es täglich eine Sondersendung aus einer bayerischen Region in der BR24-App und der BR-Mediathek geben, die vom linearen TV-Programm übernommen werden könne.