Der Bayerische Rundfunk freut sich über den Grimme-Preis für die „beste journalistische Leistung“: Ausgezeichnet wird BR-Journalistin Katharina Willinger für ihre Berichterstattung aus der Türkei und dem Iran, wie das Grimme-Institut am Donnerstag in Marl erklärte. Willinger leitet das vom BR verantwortete ARD-Studio Istanbul.
Willinger hat laut BR Islamwissenschaften studiert und arbeitet seit 2017 als ARD-Korrespondentin in der Türkei. Seit 2020 leitet sie das ARD-Büro in Teheran und seit Anfang 2023 auch das Studio Istanbul. Willinger hat häufig aus Krisenregionen berichtet, zuletzt aus dem vom Erdbeben getroffenen Süden der Türkei. Als eine der wenigen westlichen Journalistinnen berichtet sie auch aus dem Iran, etwa über die dortige Protestbewegung.
Gewürdigt wird Willinger von der Grimme-Jury wegen „ihrer transparenten und kontinuierlichen Auslandsberichterstattung“. Die Jury lobte, dass sie auch dann noch berichtet, „wenn die meisten Kameras weitergezogen sind und die Medienaufmerksamkeit längst wieder auf anderen Krisen liegt“.
Thomas Hinrichs, BR-Programmdirektor Information, sagte: „Ihre Geschichten über Menschen etwa nach der Erdbebenkatastrophe in Syrien und in der Türkei waren bewegend und zugleich immer mit der journalistischen Distanz.“ Er hob hervor, wie Willinger in Teheran unter größten Vorsichtsmaßnahmen Menschen treffe, die von ihren persönlichen Erfahrungen im Widerstand erzählen: „Das ist großartiger Journalismus.“
Die Verleihung der Grimme-Preise findet am Freitag, 26. April, im Theater der Stadt Marl statt. (00/0878/14.03.2024)