Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat am Sonnabend zum Einsatz für Frieden, Menschenrechte und Versöhnung aufgerufen. Bei der zentralen Bremer Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im Rathaus der Hansestadt sagte er: „Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Meinungsfreiheit sind keine Selbstverständlichkeit.“ Wenn am Volkstrauertag der Opfer von Kriegen gedacht werde, sei dies zugleich eine Mahnung: „Erinnerung ist aktive Gestaltung der Zukunft!“, sagte er laut Mitteilung des Senats.
Zu den Feier hatte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeladen. Schülerinnen und Schüler der St. Johannis-Schule erinnerten den Angaben zufolge an den größten Bombenangriff auf Bremen vor 80 Jahren, bei dem in der Nacht zum 19. August 1944 rund 1.000 Menschen ums Leben kamen, mehr als 700 verletzt und 50.000 obdachlos wurden. Bovenschulte sagte: „Wenn wir uns in diesem Jahr an den Bombenangriff auf Bremen erinnern und an das Leid, die Zerstörung und den Tod, den er über die Menschen gebracht hat, dann tun wir das auch, weil wir wissen: Frieden und Freiheit müssen bewahrt werden, sie müssen verteidigt und mit Leben gefüllt werden.“
Am Volkstrauertag, der erstmals 1922 begangen wurde, wird heute nicht nur der Opfer der beiden Weltkriege gedacht. Im Fokus stehen vielmehr die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. Zugleich wird auch der Opfer terroristischer, politischer, islamistischer, rassistischer und antisemitischer Anschläge und Morde gedacht. Bovenschulte sagte: „Wir gedenken heute der Opfer des völkerrechtswidrigen brutalen Angriffskriegs Russlands in der Ukraine und der Opfer der Konflikte im Nahen Osten. Wir gedenken der Opfer von Kriegen, Konflikten und Terror an den vielen Orten weltweit, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen.“