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Botschafter: Pogrom-Gedenken in diesem Jahr anders als vorher

Der Gedenktag zum 85. Jahrestag der NS-Novemberpogrome am Donnerstag unterscheidet sich nach Worten des israelischen Botschafters in Deutschland, Ron Prosor, von allen vorangegangenen. “Das Massaker der Hamas-Terroristen am 7. Oktober erinnert uns daran, wie wichtig Demokratie ist. Israel wurde gegründet, damit wir Juden nie wieder erleben müssen, was uns in der Nazi-Diktatur widerfahren ist”, sagte Prosor den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Nun habe man erlebt, dass Jüdinnen und Juden verbrannt und Mütter mit ihren Kindern hingerichtet worden seien. “Es geht wieder um die Frage: Zivilisation oder Barbarei.”

Er denke nicht, dass sich Geschichte wiederhole, so der Botschafter. “Wir haben neue Umstände und neue Akteure. Aber wir müssen der Gefahr in die Augen schauen und dürfen diese Ideologie nicht verharmlosen: Hamas und Hisbollah sind nicht nur gegen Israel.” Die Terrororganisationen nähmen westliche Gesellschaften insgesamt als dekadent wahr, verabscheuten Homosexuelle und wollten Frauen grundlegende Rechte verweigern. “Wir Juden sitzen nur in der ersten Reihe. Wenn die Deutschen nicht handeln und gegen diese Leute vorgehen, werden sie morgen weinen.”