Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken stellt auch in diesem Jahr Projektmittel in Höhe von fast elf Millionen Euro für Kirchengemeinden in der Diaspora in Deutschland, Nordeuropa und dem Baltikum zur Verfügung. Gefördert werden Projekte in den Bereichen Glaubenshilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Bauhilfe und Verkehrshilfe, wie das katholische Hilfswerk am Donnerstag in Paderborn mitteilte. Das habe der Bonifatiusrat, das ehrenamtliche Aufsichtsgremium des Hilfswerks, in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.
Im Vorjahr lag die Gesamtfördersumme annähernd auf dem gleichen Niveau. Diasporagebiete sind Regionen, in denen Katholiken stark in der Minderheit sind.
Ein Schwerpunkt bleibt demnach die Bauhilfe mit rund 3,35 Millionen Euro. Hinzu kämen neue Fördermöglichkeiten für besonders innovative Projekte in Höhe von insgesamt 900.000 Euro. Ziel der neuen Fördermöglichkeiten sei es, zukunftsweisende Projekte in den Umbruchzeiten der Kirche zu unterstützen und auch die Bauhilfe flexibler zu gestalten, erläuterte Bonifatiuswerk-Präsident Manfred Müller.
Rund 1,6 Millionen Euro fließen zudem in Projekte der Kinder- und Jugendhilfe, die unter anderem Kindertagesstätten und Religiöse Kinderwochen unterstützt. Die Verkehrshilfe unterstützt den Kauf von Bussen für Pfarrgemeinden und kirchliche Einrichtungen in Diaspora-Regionen mit insgesamt 532.000 Euro.
Für den Bereich der Glaubenshilfe sind den Angaben zufolge mehr als 800.000 Euro vorgesehen. Gefördert werden den Angaben zufolge unter anderem Personalstellen sowie das Programm „Räume des Glaubens eröffnen“, mit dem innovative pastorale Projekte in ganz Deutschland unterstützt werden. Das Förderprogramm richte sich vor allem an Initiativen, die die Kirche zu einem offenen und einladenden Ort machen wollten, hieß es. Als Beispiel nannte das Bonifatiuswerk die digitale Glaubensverkündigung in Online-Gemeinden.
Das Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe plane in diesem Jahr in der Seelsorge tätige Priester und Diakone in Mittel-, Ost- und Nordeuropa mit 4,37 Millionen Euro zu unterstützen, hieß es weiter. Diese Mittel würden zweckgebunden vom Bonifatiuswerk ausgezahlt.
Im 175. Jahr seines Bestehens unterstütze das Bonifatiuswerk mit einem Budget von fast elf Millionen Euro Projekte, die heute auch in einer belasteten Situation der Kirche das Evangelium in Wort und Tat durch die Welt tragen würden, sagte Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen. Diese Projekte führten auch zur Erfahrung von Gemeinschaft.