Der Bayerische Rundfunk (BR) wirbt auch in finanziell schwieriger werdenden Zeiten für die Umsetzung der ursprünglichen Planungen des Münchner Konzerthauses. Bayerns Kunstminister Markus Blume hatte der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag) gesagt, das geplante Konzerthaus im Werksviertel soll zu deutlich geringeren Kosten und in kleineren Dimensionen verwirklicht werden: „Ich möchte, dass aus einem Milliarden- ein Millionen-Projekt wird.“ Aus dem geplanten Konzerthaus soll eher ein Konzertsaal werden.
Die letzte Kostenschätzung für das Konzerthaus-Projekt habe sich „auf rund 1,3 Milliarden Euro“ belaufen, sagte Blume: „In diesen Zeiten von Krieg, von Umbruch, von Unsicherheit ist unser Bekenntnis nur einzulösen, wenn wir das Projekt so aufsetzen, dass wir es auch verwirklichen können.“ Es sei immer darum gegangen, „einen Konzertsaal für die Münchner Weltklasse-Klangkörper zu bauen“, vor allem für das Symphonieorchester des BR: „Entscheidend ist nicht Beton, sondern was innen passiert. Das ist unser Anspruch.“
Über das Konzerthaus-Projekt wird in München seit der Jahrtausendwende diskutiert. Blume warb dafür, sich jetzt „schnell auf Eckpunkte“ zu verständigen und diese dann in konkrete Planungsüberlegungen übersetzen. Der Minister versprach: „Das alles wird auf jeden Fall noch in dieser Legislaturperiode passieren“. Zumindest, wenn man sich auf eine Lösung einige, die in absehbarer Zeit auch umsetzbar sei: „Wenn wir weiter der ganz großen Sache nachhängen, geht das aus wie bei `Warten auf Godot’. Man kommt nie zum Ziel.“
Der BR-Programmdirektor für Kultur, Björn Wilhelm, begrüßte Blumes Ankündigung, „dass die Planungen nun schnell und konkret angegangen werden“ sollen. Der BR werde sich „mit Elan und Zuversicht einbringen“, sagte Wilhelm dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag. Dem BR sei bewusst, dass die Zeiten schwierig sind, „Umso mehr muss sichergestellt sein, dass die ursprüngliche Idee des Konzerthauses erhalten bleibt.“ Es brauche einen modernen Ort der Begegnung und Musikvermittlung der mehr sei als eine reine Spielstätte. (00/3699/11.11.2023)