Über den Krieg in Syrien schreibt die in Frankfurt erscheinende „Evangelische Sonntagszeitung“:
„Nichts spricht dafür, dass der syrische Bürgerkrieg bald zu Ende gehen könnte. Er erinnert in seiner Struktur stark an das große Schlachten, das vor fast 400 Jahren Deutschland verheert hat: den Dreißigjährigen Krieg. Beide Konflikte eint, dass vordergründig die Religion eine Rolle spielt: damals Protestanten gegen Katholiken, heute die schiitischen Alawiten hinter Assad gegen die sunnitische Bevölkerungsmehrheit.
In Wahrheit geht es aber um etwas ganz anderes. Religion ist damals wie heute nur ein Feigenblatt.(…)
Im Prinzip wäre die Sache wohl längst erledigt. Vor einem Jahr stand das Regime kurz vor dem Zusammenbruch – das war der Grund für Putin, seinem Verbündeten Assad Soldaten zu schicken. Und nur drei Jahre nach Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs hatte der Kaiser die Protestanten restlos besiegt. Die späteren Interventionen Dänemarks, Schwedens und Frankreichs verlängerten den Krieg um mehr als 20 Jahre. Natürlich ging es den fremden Monarchen nicht um die Sache der deutschen Protestanten (…), sondern darum, ihren Gegener Habsburg nicht gewinnen zu lassen.“
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