Das Bistum Osnabrück muss bis 2027 noch mehr sparen als zuletzt angenommen. Zu den bereits 2022 beschlossenen 33,3 Millionen Euro an Einsparungen kommen noch einmal 11,4 Millionen Euro hinzu, wie das Bistum am Mittwoch mitteilte. Damit kommt das Bistum auf eine Einsparsumme von 44,7 Millionen Euro für die Jahre 2025 bis 2027. Hintergrund sind den Angaben zufolge neue Prognosen zur Kirchenmitglieder- und Kirchensteuerentwicklung.
Die vom Diözesanadministrator Weihbischof Johannes Wübbe und dem Domkapitel aufgelisteten Sparmaßnahmen schließen Strukturveränderungen zunächst aus. So seien noch keine Schließungen von Einrichtungen wie etwa Schulen geplant, sagte Bistumssprecher Thomas Arzner dem Evangelischen Pressedienst (epd). Weitere Schritte blieben dem künftigen Bischof Dominicus vorbehalten, der sein Amt am 8. September antrete.
Die Einsparungen „werden uns nicht immer leichtfallen“, sagte Wübbe. Sie seien aber unvermeidbar. „Wir müssen uns von manch Gewohntem trennen, das uns lieb und teuer war. Wir werden nicht mehr jede gute Idee auch in die Tat umsetzen können, wenn sie mit hohem Aufwand verbunden ist.“ Das Gesicht der Kirche im Bistum Osnabrück werde sich verändern.
Die geplanten Einsparungen betreffen insbesondere das Personal. Für Priester, Diakone, Gemeinde- und Pastoralreferenten sollen 15,4 Millionen Euro weniger ausgegeben werden, für nicht pastorales Personal 8,6 Millionen Euro weniger. Frei werdende Stellen sollen nicht wiederbesetzt, Verbeamtungen ausgesetzt werden. Bis 2027 soll der Stellenumfang des Personals um zehn Prozent sinken.
Die Schulen sollen 6 Millionen Euro weniger bekommen, die Kirchengemeinden 5,5 Millionen Euro und die Kitas 5,2 Millionen Euro weniger. Auch in den Schulen sollen keine Verbeamtungen vorgenommen werden. Die Kita-Gebäude sollen möglichst per Erbbaurecht an Kommunen abgegeben werden.
Sowohl der Kirchensteuerrat als auch der Diözesanvermögensverwaltungsrat tragen den Angaben zufolge die Entscheidungen des Diözesanadministrators und des Domkapitels mit. Auch der Haushaltsplan des Bistums für das Jahr 2024 sei zuletzt auf dieser Basis von den Gremien genehmigt worden. Er umfasst demnach ein Volumen von knapp 200 Millionen Euro. Einkalkuliert sei dabei ein Haushaltsdefizit von 8,3 Millionen Euro.