In Rom geht im Oktober das katholische Reformprojekt Weltsynode weiter. Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat sich in diesem Zusammenhang nun zum Umgang mit Reizthemen geäußert – und zwar anders als vor einem Jahr.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier dämpft mit Blick auf die katholische Weltsynode Erwartungen in Sachen Reizthemen. “Die Synodenversammlung vor einem Jahr war auch eine Art Stoffsammlung. Daraus ist ein großer Themenspeicher entstanden. Ein Ergebnis dessen ist das Abschlussdokument, das damals mit überwältigender Mehrheit verabschiedet wurde”, sagte Meier der “Katholischen SonntagsZeitung für das Bistum Augsburg”. Er ergänzte: “Es wäre eine Überforderung der Synode, wenn man all die aufgeworfenen Fragen und Problemkreise in vier Wochen abarbeiten wollte. So muss ich Erwartungen um die sogenannten Reizthemen dämpfen.”
Der Bischof versicherte: “Dennoch sind diese Themen nicht verloren oder gar dem Vergessen anheimgegeben. Und es wird sicher niemandem ein Maulkorb verpasst.” Papst Franziskus sei es ein Anliegen, dass die vielfältigen und zum Teil komplizierten Themen weiterbearbeitet würden. “Aber das geschieht nicht im Galopp. Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit. Deshalb hat der Papst zehn Studiengruppen ins Leben gerufen, die sich den Themen widmen und zu gegebener Zeit Ergebnisse liefern sollen. Es bleibt also spannend.”
Die katholische Weltsynode ist vom 2. bis 27. Oktober in Rom geplant. Das seit 2021 laufende globale Reformprojekt zielt auf eine neue Beratungs- und Beschlusskultur in der katholischen Kirche ab. An der Weltsynode nehmen 368 Männer und Frauen von allen Kontinenten teil. Bischof Meier ist einer von einem Dutzend Teilnehmern aus Deutschland.
Vor rund einem Jahr hatte Meier gesagt, er glaube, dass sich die Weltsynode 2024 vertieft mit Reizthemen befassen werde. In der Synodenaula seien in den vergangenen vier Wochen auch die in Deutschland verhandelten “heißen Eisen” wie Zölibat, Weihe für Frauen und Homosexualität wiederholt aufgeschlagen, so Meier im Oktober 2023. Detaildiskussionen seien noch ausgeblieben.