Der alt-katholische Bischof Matthias Ring hat die Bedeutung der Ökumene unterstrichen. „Alt-katholisch kann man nur ökumenisch sein oder man ist es nicht“, sagte der leitende Theologe des Katholischen Bistums der Alt-Katholiken in Deutschland am Sonntag vor der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bonn. „Denn der Einsatz für die Ökumene gehört zum Antrittsgesetz meiner Kirche.“ Die Beziehungen zur rheinischen Kirche seien seit Jahrzehnten unkompliziert und freundschaftlich, betonte er.
Der Dialog der Alt-Katholiken mit dem deutschen Protestantismus laufe über die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) und schaffe es von dort aus auch immer wieder auf die gesamtevangelische Ebene, erläuterte Ring. Seit Februar 1993 sei er Mitglied der Dialogkommission mit der VELKD. Zu den bisherigen Errungenschaften gehöre etwa eine Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung von Konfirmation und Firmung.
Im November habe die Kommission ein Dialogpapier mit dem Titel „Gewachsene Gemeinschaft“ verabschiedet, sagte der alt-katholische Bischof. Darin erläutere die Kommission, dass sie keine theologischen Gründe für die weitere Trennung ihrer Kirchen sehe. Vielmehr empfehle sie, den Prozess zur Kirchengemeinschaft einzuleiten.
Das Dialogpapier werde „unsere Gemeinschaft mit Sicherheit voranbringen“, erklärte der Theologe. „Wir leben bereits Gemeinschaft, auch wenn wir bislang diese noch nicht theologisch und amtlich besiegelt haben.“