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Bischof Meier: Finanzierung von Schulen und Krankenhäusern unsicher

Schulen, Krankenhäuser, weniger Geld: Nach drei Monaten im Amt hat der katholische Osnabrücker Bischof Meier erste Reformideen. Dass die Gremien im Bistum die Lage weitgehend verstehen, macht ihm Mut.

Das katholische Bistum Osnabrück will Krankenhäuser und Schulen möglichst breit weiter betreiben. Allerdings wisse er noch nicht, wie lange dies in welchem Umfang möglich sei, sagte der neue Bischof Dominicus Meier der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in einem am Sonntag verbreiteten Interview. Die unter seinem Vorgänger Franz-Josef Bode gegründete Schul-Stiftung etwa sei noch nicht zu Ende gedacht. Diese müsse mit so viel Kapital ausgestattet werden, dass sie sich selbst verwalten könne und dann als eigenständiger Rechtsträger gar nicht mehr im bischöflichen Haushalt auftauche.

Wegen der unsicheren gesundheitspolitischen und finanziellen Lage bei Krankenhäusern habe er für diesen Bereich Weihbischof Johannes Wübbe als Bischofsvikar eingesetzt und mit den Kompetenzen eines Generalvikars ausgestattet. In den vergangenen Jahrzehnten habe das Bistum versucht, die Krankenhäuser von Orden, die durch Nachwuchsmangel in die Bredouille gekommen seien, aufzufangen.

Die zuständigen Gremien im Bistum hätten die schwierige finanzielle Lage verstanden, so Meier. “Viele in den Gremien, die genau hinschauen, merken: Wir müssen sparen.” Von den Laien in den Gemeinden seien viele sehr gut in der Diskussion. Andere mertken noch nicht so ganz die Brisanz. “Aber ich würde nicht sagen, es wird bewusst gebremst.”

Mit Schadensersatzforderungen durch Missbrauchsopfer vor staatlichen Gerichten ist das Bistum Osnabrück nach Aussage des Bischofs noch nicht konfrontiert. Ob man – wie zuletzt das Bistum Hildesheim – in möglichen Prozessen Verjährung geltend machen wolle, müsse im Einzelfall entschieden werden.

Meier ist seit dem 8. September im Amt. Er folgte auf Franz-Josef Bode, der im März 2023 auch wegen des Umgangs mit Missbrauch zurückgetreten war. Zum Bistum Osnabrück gehören rund 500.000 Katholiken im westlichen Niedersachsen und in Bremen.