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Bischof Genn: Gott ist das Böse nicht egal

Weihnachten ist nicht nur der Blick in die christliche Vergangenheit. Bischof Felix Genn fordert Christen dazu auf, auch aktuelle Themen zum Fest anzusprechen – etwa den Anschlag von Magdeburg.

Weihnachten kann laut dem Münsteraner Bischof Felix Genn nur feiern, wer sich auch mit aktuellen Themen wie dem Anschlag von Magdeburg befasst. “Anders ist Glaube nicht möglich, weil er sich immer wieder neu an den Tatsachen dieser Welt reibt und die Tatsachen dieser Welt sich an dieser Wirklichkeit des Glaubens reiben müssen”, sagte Genn in einer Predigt am ersten Weihnachtstag. In aktuellen Nachrichten fänden sich keine Verheißung, kein Friede, kein Trost. Diese Situation müssten Christen problematisieren und ihre Botschaft ins Gespräch bringen.

Gott sei das Böse nicht egal, so Genn laut seiner Pressestelle. Er setze sich dagegen ein, tue das aber nicht in einer Allmacht, wie Menschen es sich oft vorstellten. “Er beschneidet nicht die Freiheit, indem er machtvoll Grenzen durchsetzt. Er selber wird Mensch, stellt sich in dieses Drama von Liebe, Freiheit und der Suche nach Gerechtigkeit.”

Die Wahrheit sei, dass Gott uns unendlich liebe, betonte Genn. Er warte darauf, dass die Menschen ihn aufnähmen. Dafür müssten sie bereit sein, das Unglaubliche zu glauben und an seinem Werk mitzuwirken, die Welt mit Gnade und Wahrheit zu erfüllen. Das gebe Gläubigen eine Widerstandskraft, “die letzten Endes nichts anderes ist als Quelle einer Hoffnung, dass die Welt nicht dem Abgrund entgegensteuert”.